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zu halten hat, stets von peinlichster Sauberkeit im Anzug zu sein, braucht wohl nicht erwähnt zu werden, doch ist man oft geneigt, das staubige Wetter, die feuchte Straße als Entschuldigungsgrund vor sich selbst anzusehen, wenn man beschmutzt zu einem Besuch kommt, und vom andern zu verlangen, daß auch er diesem Grund Rechnung trage; besser ist es aber, man vermeidet derartige Gelegenheiten überhaupt und bewahrt sich durch einen Regenmantel oder Überrock und Gummischuhe vor solch unsalonmäßigem Aussehen, wenn man nicht vorzieht, zu einem Besuch eine Droschke zu nehmen; die geringen Kosten werden schon durch Schonung von Kleidern und Schuhwerk fast immer eingebracht.

Die Vorbereitung zu jedem Besuch muß aber, wie es wohl genannt werden könnte, auch eine geistige sein. Für gewöhnlich wird man ja immer schon etwas von den Betreffenden, die man aufzusuchen wünscht, wissen, aber doch kann es vorkommen, daß einem z. B. nur eine Empfehlung gegeben worden ist von Bekannten an deren Bekannte am dritten Ort, und daß man von diesen selbst so gut wie gar nichts weiß. Da ist es dann schwer, etwas Näheres zu erfahren, besonders wenn man fremd ist; da muß

Empfohlene Zitierweise:
Alban von Hahn: Der Verkehr in der Guten Gesellschaft. Otto Spamer, Leipzig [1896], Seite 10. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Der_Verkehr_in_der_Guten_Gesellschaft.pdf/20&oldid=- (Version vom 31.7.2018)