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nicht entwickeln wird, auch gar nicht erwünscht ist, kann man ruhig einige Vasen oder Schalen mit ausgesuchten Blumen aufstellen, durch die allerdings meistens die Aussicht einzelner Gäste auf ihr Gegenüber verdeckt wird; in diesem Fall schadet das ja nichts. Bei kleineren Gesellschaften aber vermeide man, durch Blumen, Obstschalen und dergleichen die Unterhaltung auch über die Breite des Tisches zu erschweren. Überhaupt aber dürfen es nur Blumen sein, die gar nicht oder äußerst wenig riechen. Sehr hübsch machen sich ganz niedrige Blumenarrangements, mit denen stilvolle Arabesken auf dem Tisch hergestellt werden können. Der Länge des Tisches nach liegt ein gestickter oder sonstwie kunstfertig hergestellter Tischläufer. Ob man von vornherein die „Speisenfolge“, das Menü, bekannt gibt oder nicht, ist Geschmackssache. Dafür spricht ja, daß man seinen Gästen Gelegenheit geben will, zu erfahren, was sie zu essen bekommen werden, und ihren Appetit so einzurichten, daß sie von allem essen können und nicht bei späteren Gängen schon gesättigt sind; eigentlich aber sollte es solcher Vorsichtsmaßregeln, die doch durchaus nicht ästhetisch sind, nicht bedürfen, da jede Hausfrau von ihren Gästen erwarten muß, daß sie

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Alban von Hahn: Der Verkehr in der Guten Gesellschaft. Otto Spamer, Leipzig [1896], Seite 81. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Der_Verkehr_in_der_Guten_Gesellschaft.pdf/91&oldid=- (Version vom 31.7.2018)