Zum Inhalt springen

Seite:Die Chronik des Thietmar von Merseburg.pdf/207

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Thietmar von Merseburg: Die Chronik des Thietmar von Merseburg

Sechstes Buch.



1. Als seit der heilbringenden Geburt der unbefleckten 1004 Jungfrau die Tausendzahl erfüllt war, und darüber in der fünften Stelle der Hauptzahlen, und zu Anfange der vierten Woche desselben[1], im Monat Februar, welcher der Reinigungsmonat heißt[2], brach der Welt ein heller Morgen an, und Heinrich, von Gottes Gnaden König, der seiner Vorgänger Fehler zu bessern und sich die ewige Barmherzigkeit zu verdienen bemüht war, begab sich, nachdem er seinem Vorsatze gemäß alles dahin gehörige angeordnet hatte, nach seiner Pfalz, wo er seinem Körper in der Regel Erholung zu gewähren pflegte, um dort durch die lang entbehrte Geistesnahrung nun auch die Seele ein wenig zu erfrischen. Und indem er hieher dann alle Fürsten des Reiches berief, verlieh er das Bisthum der heiligen Kirche von Merseburg einem seiner Caplane, Namens Wigbert, vermittelst des Stabes des Erzbischofes Tagino [von Magadaburg], womit derselbe dieser Kirche, deren Wiederherstellung er gern begünstigte, alles ihr von seinem Vorgänger ungerecht entrissene wieder zustellte, eine Maßregel, in welche sowohl Bischof Arnulf [von Halberstadt], als Bischof Eido [von Meißen] und Hildeward [von Zeiz], unter welche der Merseburger Sprengel

Empfohlene Zitierweise:
Thietmar von Merseburg: Die Chronik des Thietmar von Merseburg. Verlag von Franz Duncker, Leipzig 1879, Seite 181. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Chronik_des_Thietmar_von_Merseburg.pdf/207&oldid=- (Version vom 26.2.2023)
  1. Es muß vielmehr heißen „in der vierten Stelle“ und „der fünften Woche“, weil die Herstellung des Bisthums urkundlich und nach Thietmars eigener Darstellung im Jahre 1004 erfolgte, und Wigbert am 6. Febr. d. J. geweiht wurde.
  2. Nach der Erklärung der alten Römer.