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Daß er unter diesen Umständen uns bat, die Channeks ganz als seine Gefangenen betrachten zu dürfen, wunderte uns nicht weiter. Wir überließen sie ihm denn auch, und er schickte sofort seine beiden außer ihm noch dem Blutbade entronnenen Leute nach jener größeren, nördlicheren Oase zurück, wo wir uns zum ersten Mal in der Gewalt der Channeks befunden hatten und wo jetzt weitere dreißig Tireks lagerten, denen die zehn hier in den Hinterhalt geratenen als Kundschafter vorausgeeilt waren.

Die dreißig Tireks trafen bereits am folgenden Nachmittag ein. Wir hatten unseren Aufbruch bis dahin verschoben, da Scheich Gura ben Gohri uns mit fünfzehn der Seinen zu begleiten versprochen hatte, ein Vorschlag, auf den wir gern eingingen, da Augustus gerade von dem jungen Scheich nur Gutes und Ruhmliches gehört hatte und da uns diese Verstärkung auch nur lieb sein konnte.

Das geraubte Vieh und die Gefangenen wurden nach den Weidegründen der Tireks zurückgeschickt. Wir aber, nunmehr ein Trupp von achtzehn Mann, schlugen wieder südliche Richtung ein. Die Mühe, den Spuren der Channeks und ihrer übrigen Verbündeten zu folgen, konnten wir uns jetzt sparen, da wir von einem der Gefangenen über die Absichten der von uns Verfolgten genau unterrichtet worden waren, wofür der junge Scheich dem Manne Schonung zugesichert hatte. Augustus war nämlich zuerst der Ansicht gewesen, wir dürften die Fährte der Channeks deshalb nicht verlassen, weil wir damit rechnen mußten, daß die Tuareg vielleicht mit ihren neugekauften Sklaven einen anderen Weg nach ihren Dörfern einschlagen könnten, und wir in diesem Falle gerade Ibrahim, der doch fraglos gleichfalls an sie verschachert worden war, seinem traurigen Schicksal überlassen würden. Daß eine solche Trennung von den anderen jedoch nicht zu fürchten war, hörten wir eben von

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Walther Kabel: Die Goldkarawane. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1919, Seite 176. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Goldkarawane.pdf/176&oldid=- (Version vom 31.7.2018)