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mit Felsblöcken bedeckt ist, würde nicht einmal durch Taucher sich ausführen lassen der Hitze des Wassers wegen. Nur ein Mittel gibt es, – wenn man den See ablassen würde. Dazu wären jedoch Sprengungen der Felswände des Seeufers und der ringsum liegenden Höhen nötig, die tausende von Zentnern Dynamit und vielleicht zehnjährige Arbeit mit hunderten von Menschen erfordern würden. Mithin ist ein künstlicher Abfluß des Sees nicht zu schaffen. Aber – es gibt einen natürlichen, eine Höhle, die mit ihrer tiefsten Stelle bis dicht unter den Boden des Sees reicht. Ich habe sie damals durch einen Zufall entdeckt. Sie wird es schon wenigen Menschen leicht machen, den See zu entleeren!“ Er erklärte uns nun genau, wo der Eingang zu dieser Höhle zu finden sei. Wir mußten ihm beloben, dies wertvolle Geheimnis nur den Eigentümern des Goldes mitzuteilen, die dann die nötigen Schritte tun könnten, es sich wieder zu verschaffen.

Als ich ihm dann zum Abschied die Hand drückte, glaubte ich, ich würde ihn nicht mehr wiedersehen. Und doch führte uns das Schicksal nochmals zusammen.

Für Rastra war es insofern kein Abschied für immer von seinem Bruder, als er ja wußten daß die Juweliere ihn damit betrauen würden, die Goldkisten zu bergen. Er mußte also, wenn vielleicht auch erst nach Monaten, nochmals hierher zurückkehren. –

Rastra brach bereits am nächsten Morgen von unserem Lager mit den Tireks und deren auf Kamele geladenen Verwundeten nach Norden auf.

Wir, Augustus, Ibrahim und ich blieben noch fünf Tage am Berge der Quellen, bis einige der verletzten Feinde so weit wiederhergestellt waren, daß sie für die anderen sorgen konnten.

Dann verließen auch wir diesen Ort des ewigen

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Walther Kabel: Die Goldkarawane. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1919, Seite 223. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Goldkarawane.pdf/223&oldid=- (Version vom 31.7.2018)