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wenn der Bandit nur nach vieren sich erkundigte, der fünfte, und das war Augustus Wruke, den Briganten entgangen war, mehr noch, daß sie von dessen Vorhandensein gar nichts wußten.

Auch diese Frage beantwortete ich nun ohne Zögern.

Ibrahim war dem „gemusterten“ Banditen sehr gleichgültig. Nur über die Vermögensverhältnisse der drei edlen Gebieter wollte er Aufschluß haben.

Ich erklärte, ich hätte den Eindruck gewonnen, daß sie wohlhabend sein müßten. Wer zum Zeitvertreib nach Afrika käme, um Löwen zu schießen, sei doch fraglos vermögend.

Der Brigant nickte, meinte: „Schade, daß gerade die drei „Lohnendsten“ uns entwischt sind. Von ihnen hätte man wahrscheinlich Lösegeld erhalten. – Haben Sie daheim oder hier in Algerien Bekannte, die für Sie zahlen könnten?“ setzte er hinzu.

Nun – jetzt war es ja klar, daß dies fraglos dieselben Banditen waren, von denen Augustus uns berichtet hatte. Sie machten ja gar kein Hehl daraus, daß es ihnen aufs Gelderpressen ankam.

Ich schüttelte den Kopf. „Bedauere – niemand würde für mich einen Sou opfern!“

Da – da meldete sich Zuitenbrook-Rastra, lachte ironisch auf, rief dann:

„Er lügt! Er hat in Algier einen Freund, einen berühmten deutschen Professor, der sicherlich für ihn ein paar Tausend Franc hergibt.“

Ich will hier nicht im einzelnen schildern, wie sich die etwas erregte Unterhaltung zwischen dem Gemusterten, Zuitenbrook und mir weiter abspielte, will nur erwähnen, daß ich sehr bald merkte, meinem alten Widersacher und Kabinennachbar käme es lediglich darauf an zu erreichen, daß die Briganten mich nicht laufen ließen, was sie sonst getan hätten, wie der Gemusterte

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Walther Kabel: Die Goldkarawane. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1919, Seite 83. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Goldkarawane.pdf/83&oldid=- (Version vom 31.7.2018)