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Als wir nachher unseren Lagerplatz aufsuchten, mußten wir stellenweise kriechen, um nicht bemerkt zu werden.

Damals ahnte ich nicht, daß der Berg vor uns gerade nach Norden die meisten Fensteröffnungen besaß. Ich sah nur die Kletterpflanzen und kleine Büsche am Rande harmlos erscheinender Spalten. Daß ich einst hinter einer dieser Spalten meinen Tisch aufbauen würde, ahnte ich erst recht nicht.

Vincent schlief noch. Wir schritten durch die Felsgassen bis zum dampfenden Geiser, der sein heißes Wasser ununterbrochen zwei Meter hoch warf. Rund um das Strahlloch hatten sich Salze in dicker Kruste abgesetzt, auch der Abfluß war zunächst mit Salzborten eingefaßt.

Wir badeten nacheinander in einer flachen Felsenschüssel, – Mary brauchte nicht zu fürchten, daß ich sie etwa heimlich beobachten würde, – ich hatte wirklich an ernstere Dinge zu denken. Gabaras verzweifelte Lage war mir eine sehr eindringliche Warnung. Was uns bevorstand, wenn wir hier entdeckt werden sollten, mochte ich mir gar nicht ausmalen. –

Die Sonne stieg, die Hitze nahm zu, – wir hatten uns im Schatten niedergelegt, und unser Doktor suchte mir die Südseite des Berges möglichst genau zu beschreiben. Nach dem Mittagessen machte ich Fennek am Riemen fest, band ihn an einen Stein, verabschiedete mich von den Gefährten und

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Max Schraut: Die Herrin der Unterwelt. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1930, Seite 108. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Herrin_der_Unterwelt.pdf/109&oldid=- (Version vom 31.7.2018)