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bescheidener Mittel zur Vergrößerung persönlichen Wohlbehagens. Sie nahm mit der Lagern statt fürlieb, die wir ihr aus Gras, Zweigen, Decken bauten, – sie sah geduldig zu, wie wir etwa einen Windschutz oder ein Dach herstellten, – nicht einmal das Säubern unserer Eßgeräte und Kochtöpfe, alles sehr primitiv, weckte ein Gefühl bei ihr, das man hätte „frauliches Empfinden“ nennen können, – wir taten alles, und sie half nur auf direkte Aufforderung hin.

Ja – dies hier, dieses Zelt aus Büschen und Gras und aufgeschichteten Steinen, dieser offene Herd, diese blühenden Ranken als Schmuck um den Eingang konnten nur Vincent zugeschrieben werden …

„Sehr hübsch das alles,“ meinte ich anerkennend. „Da hast du aber fleißig gearbeitet, Doktor! – Was deine Frage betrifft, Mary: Ich habe in der Tat etwas erlegt … Rate was?“

Sie lag da und hatte die Füße erhoben und klappte mit den Hacken spielerisch den Takt zu ihrer Antwort: „Ein Nashorn – ja, einen Nashornbullen!“ Das lustige Flackern ihrer Augen sagte mir genug.

„Du bist mir gefolgt?“

„Und ob … Leider fand ich nur noch den toten alten Herrn Nashorn und … Spuren. Ich habe Fährten lesen gelernt.“ Ihre Augen wurden plötzlich dunkler, sprühten auf. „Du hast Lylian

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Max Schraut: Die Herrin der Unterwelt. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1930, Seite 131. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Herrin_der_Unterwelt.pdf/132&oldid=- (Version vom 31.7.2018)