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Ich fühlte nur, daß mein kleiner Fennek sich ganz eng an mich anschmiegte … Er zitterte … Und er war doch sonst so mutig! Ahnte er, daß diese Horde Hamadryas uns beide in kurzem zerfleischen könnte?! Sagte ihm sein Instinkt, daß diese seltsamen Geschöpfe dort in ihrer Wut gefährlicher als ein Leopard sind, daß ihnen neben ungeheuren Kräften und blanken Reißzähnen auch die Kunst des Steineschleuderns geläufiger war als so manchem Menschen?!

Fennek zitterte …

Armer kleiner Kerl, später habe ich deine Angst begriffen! Damals erschien sie mir übertrieben und lächerlich …

Die drei Mantelpaviane, die vor der Frau hockten und mit größter Aufmerksamkeit ihr ins Gesicht schauten, kratzten sich des öfteren sehr ungeniert den Rücken oder fuhren auch mit den Händen in die Mähne hinein, – der Zweck war klar, Flöhe gibt es überall.

Die Frau dort saß scheinbar teilnahmlos und schaute ins Leere – über die Steppe hin, wo fern – ganz fern ein paar Pünktchen glühten: Die Lagerfeuer der Wollos, die bei dieser so ungemein klaren Luft sehr weit sichtbar waren.

Sie verhielt sich so vollständig regungslos, daß man hätte annehmen können, sie sei vor Entsetzen erstarrt …

Nein: Sie lächelte mitunter …

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Max Schraut: Die Herrin der Unterwelt. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1930, Seite 15. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Herrin_der_Unterwelt.pdf/16&oldid=- (Version vom 31.7.2018)