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Baumarme, ohne Rinde, verdorrt, ausgelaugt durch die heißen Dämpfe, traurige Beweise der zwiefachen Kraft der Therme, die einmal durch ihre Heilwirkungen Gutes tun, dann aber auch blühendes Wachstum vernichten konnte.

Fennek-Freund war merkwürdigerweise wieder ruhiger geworden. Entweder hatte er sich getäuscht, und seine Warnungszeichen hatten nur irgendeinem Raubtier gegolten, oder – was wahrscheinlicher war – der von Mukki gewitterte Gegner, ein Mensch, mußte sich entfernt haben.

Trotzdem blieb ich vorsichtig. Ich näherte mich sehr langsam der Felsgruppe, hatte die Büchse halb erhoben und wäre kaum hinterrücks zu überwältigen gewesen.

All das war unnötig. Mein vierbeiniger Wächter verriet durch nichts mehr, daß die Luft nicht ganz rein sei, im Gegenteil, er tänzelte wieder ein paar Schritte voraus, tat zuweilen einen blitzschnellen Satz nach einer Maus, die jedoch stets flinker war und unter die sicheren Baumwurzeln schlüpfte.

Der Kegel aus Steinblöcken hatte nach Norden zu eine schmale Öffnung, aus der das dampfende Wasser in dickem Strahle hervorschoß, sich dann sofort über die breite, muldenförmige Steinbahn ausdehnte und als Bächlein seinen Lauf fortsetzte.

Die Steine waren naß, tropften, zeigten dicke Moospolster und verboten schon durch ihre Schlüpfrigkeit jeden Versuch, sie zu erklimmen und etwa

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Max Schraut: Die Herrin der Unterwelt. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1930, Seite 44. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Herrin_der_Unterwelt.pdf/45&oldid=- (Version vom 31.7.2018)