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Harst reichte mir abermals Feuer, da meine Zigarette längst erloschen war …

„Rauche doch … Wir können an der Sache nichts ändern, gar nichts … Es sei denn, daß“ - seine Stimme sank zum vorsichtigsten Flüstern herab – „daß Thea Bink ihre Taktik ändert. Auch das wäre möglich …“

Und ohne Übergang fügte er hinzu:

„Draußen muß es wie aus Eimern gießen. Elsie Wagas Mantel und Haar waren ganz naß. Bei solchem Unwetter läßt sich viel unternehmen, selbst wenn es schon Tag geworden ist.“

Er schaute jetzt andauernd nach der Eisentür hin, und wie richtig er abermals gefolgert hatte, zeigten schon die nächsten Minuten. Plötzlich ging die äußere Balkentür auf, die Glastür war nur angelehnt, Frau Bink trat schnell ein, ließ die Haupttür weit offen und drückte nur die innere hinter sich zu.

„Nun, wie weit sind Sie mit Ihren Racheplänen gediehen, Frau Bink?“, begrüßte Harst sie mit erbarmungsloser Ehrlichkeit. „Hoffentlich haben Sie sich nicht zu Torheiten hinreißen lassen, die nicht wieder gutzumachen wären.“

Mutter Bink war nicht allein gekommen. Seit langem besaß sie eine Leibgarde von vier Unterweltlern, die für sie durchs Feuer gingen.

Diese vier Männer, die sehr wohl ahnten, worum es bei dieser Unterredung zwischen ihrer Herrin und den beiden Gefangenen sich handelte, konnten nur aus den Gesten Harsts und Thea Binks ungefähr entnehmen, wie diese Aussprache verlief.

Was sie dann aber hinter der Glastür erblickten, war zu unheimlich, als daß sie sofort eingegriffen hätten, unheimlich insofern, da sie es noch nie erlebt hatten,

Empfohlene Zitierweise:
Max Schraut: Die Kaschemme Mutter Binks. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1933, Seite 36. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Kaschemme_Mutter_Binks.pdf/36&oldid=- (Version vom 31.7.2018)