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Adorf und Neukirchen, „die von Zedwitz zue Elster und Georg Sigismund von Schirnding zue Brambach Lehens Erben und derselben Vormünder angegangen worden, dem churfürstlichen „Befehlig“ allenthalben Gnüge zu leisten.“ Dieser Aufforderung scheint man besser Folge geleistet zu haben, denn wir finden in den amtlichen Urkunden keine Beschwerniß über das Gegentheil; nur insofern erfuhr die Perlenfischerei im Jahre 1635 eine Störung, als in diesem Jahre ein Perlendiebstahl im oberen Voigtlande vorkam. Der damalige Landrichter zu Adorf, Veit Hendel zeigte nämlich dem Amtsschösser zu Voigtsberg an, daß einige Personen in der Gegend Perlen feil geboten hätten, er möchte den Perlenfischer hinaufsenden; vorläufig wollte er suchen die Der erste churfürstl. Perlenfischer, Moritz Schmirler, stirbt im Jahre 1642. Abraham Schmirler wird am 18. April 1643 als dessen Nachfolger bestätigt. Personen auszukundschaften und der Perlen habhaft zu werden. Der Perlenfischer wurde sogleich dahin entsendet; ein Resultat scheint jedoch nicht erzielt worden zu sein, weil sich die Diebe „in Zeiten salvirt“ hatten. Im Jahre 1642 starb der erste wirkliche, vereidigte churfürstliche Perlenfischer Moritz Schmirler, und der Amtsschösser zu Voigtsberg erstattete deshalb unter dem 9. August 1642 Bericht an den Churfürsten Johann Georg I. und schlug, da sich damals in Oelsnitz und im Voigtlande niemand weiter auf die Kunst und Wissenschaft des Perlenfangs verstand,[1] des Verstorbenen Bruder, Abraham
  1. Dieß geht aus dem Anfang des Gesuchs des Perlenfischers Adam Schmirler um Substitution seines Sohnes im Jahr 1672 hervor, welches also lautet:
    „Ew. hochfürstl. Durchlaucht soll ich unterthänigst nicht verhalten, welchergestalt dero höchst geehrtesten Herrn Vater, Herrn Johann Georg dem Ersten Christmildesten Gedächtniß, ich bis ins 30. Jahre laut meinen erlangten Paßport vor einen Musquetirer, Gefreyten, Corporal und Sergeanten im Feld gedienet. Von höchstgedachter Ihrer Churfürstl. Durchl. aber hernachmals, da mein Bruder als damahliger Perlensucher alhier verstorben, und sonsten niemanden umb dieses Werk, welches von meinem [76] Vater und Großvater erfunden und lange Zeit rühmlichst bedienet worden, einige Wissenschaft getragen etc. etc.“ –
Empfohlene Zitierweise:
Johann Gottlieb Jahn: Die Perlenfischerei im Voigtlande. Selbstverlag des Verfassers, Oelsnitz 1854, Seite 75. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Perlenfischerei_im_Voigtlande.pdf/83&oldid=- (Version vom 18.8.2016)