Seite:Differentialgleichungen I (Wien).djvu/7

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ist, wenn wir in dieser anstatt x die Größe , anstatt c die Größe setzen. Das Integral , der gewöhnlichen Gleichung geht daher für unsere in das

über.

Bestimmt nun der Punkt r=0 die Lage des Elektrons, so darf, da wir von der Vorstellung ausgegangen sind, daß das Elektron ruht und der Äther sich an ihm vorbeibewegt, r die Zeit nicht enthalten, d. h. muß von der Zeit unabhängig sein. Wenn wir das erreichen wollen, müssen wir in (3) setzen. Aus (5) folgt aber , so daß wir die gewünschte Unabhängigkeit überhaupt nicht erreichen können. Vielmehr ist für

Es ist daher r nicht unabhängig von der Zeit und der Punkt r=0 bewegt sich mit der Geschwindigkeit in der Richtung -x, d. h. er ruht in bezug auf den Äther. Setzen wir dann noch ; also , so haben wir das gewöhnliche Integral für einen ruhenden Punkt r=0. Unsere Transformation ergibt im allgemeinen kein Integral, das sich auf einen gegenüber dem Äther bewegten Punkt bezieht, sondern nur die Einsicht, daß wir in den Gleichungen (1) setzen und die Bewegung des Punktes r=0 dadurch einführen können, daß wir r von der Zeit in der Weise abhängen lassen, daß die vorgeschriebene Bewegung dargestellt wird.

Nur in dem speziellen Fall, daß konstant ist, führt die benutzte Transformation auch zur allgemeinen Integration. In diesem Fall ist nämlich und die Beziehungen (5) fallen infolgedessen fort. Die Konstanten können ohne die Allgemeinheit zu beeinträchtigen gleich 1 gesetzt werden. Setzen wir in diesem Fall

(6)
Empfohlene Zitierweise:
Wilhelm Wien: Über die Differentialgleichungen der Elektrodynamik für bewegte Körper. I. Johann Ambrosius Barth, Leipzig 1904, Seite 647. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Differentialgleichungen_I_(Wien).djvu/7&oldid=- (Version vom 31.7.2018)