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Walther Kabel: Ein Millionärsport. In: Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens, Jahrgang 1911, Bd. 13, S. 220–223

dem Verbleib dieser Durchschnittsgemälde forschen zu lassen, da man nicht annehmen konnte, Frau Gardner würde derartige Stücke ihrer Galerie einverleiben.

Auf diese Weise kam endlich die Wahrheit ans Tageslicht: die Dame hatte in Europa wertvolle alte Meister von einem Maler durch ein besonderes Verfahren überpinseln und auf diesen Überzug ein neues Bild malen lassen. Die so verdeckten Gemälde passierten natürlich für wenige Dollar die Zollgrenze. In Boston wurden sie dann von dem Überzuge wieder befreit und schmückten in alter Schönheit die Wände des Gardnerschen Palastes.

Der Spaß kostete der erfindungsreichen Millionärin nur 92.000 Dollar nachträglichen Zoll und 200.000 Dollar Strafe, die sie lachend bezahlte.

W. K.
Empfohlene Zitierweise:
Walther Kabel: Ein Millionärsport. In: Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens, Jahrgang 1911, Bd. 13, S. 220–223. Union Deutsche Verlagsgesellschaft, Stuttgart, Berlin, Leipzig 1911, Seite 223. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Ein_Million%C3%A4rsport.pdf/5&oldid=- (Version vom 31.7.2018)