Seite:Elektrische und Optische Erscheinungen (Lorentz) 017.jpg

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mit der zeitlichen Aenderung der magnetischen Kraft verknüpft ist. Diese Relation lautet

(IV)

wenn man mit das Verhältniss der electromagnetischen und electrostatischen Electricitätseinheiten, oder die Lichtgeschwindigkeit im Aether, bezeichnet.

Wir haben jetzt sämmtliche Gleichungen für den Aether niedergeschrieben. Sind und für überall gegeben, kennt man für alle späteren Augenblicke die Bewegung der geladenen Materie und fügt man noch die Bedingung hinzu, dass in unendlicher Entfernung und verschwinden, so sind diese Vectoren eindeutig bestimmt.

Wo ist , gehen die Gleichungen in die Formeln für den reinen Aether über, aus welchen sich bekanntlich ergibt, dass die durch und dargestellten Veränderungen sich mit der Geschwindigkeit des Lichtes ausbreiten.

Da die Gleichungen linear sind, so lassen sich verschiedene Losungen durch Addition zu einer allgemeineren zusammensetzen. Es sei z. B. die Bewegung von Ionen gegeben, und es seien Werthsysteme von und gefunden, welche den Zustand des Aethers bestimmen für den Fall, dass nur je eines der Ionen besteht und die übrigen weggelassen sind. Man erhält dann durch Superposition einen Zustand des Aethers, der mit den Bewegungen sämmtlicher Ionen verträglich ist. In diesem Sinne dürfen wir sagen, dass jedes Ion den Zustand des Aethers gerade so beeinflusse, als ob die anderen nicht vorhanden wären.

§ 8. Ist die ponderable Materie in Ruhe und unabhängig von der Zeit, so verschwinden und , während bestimmt wird durch

(I)

und

Diese letzte Gleichung besagt, dass als die partiellen Differentialquotienten einer einzigen Function, welche wir nennen wollen, betrachtet werden können. Wir setzen also