Seite:Elektrische und Optische Erscheinungen (Lorentz) 109.jpg

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wirkt (§ 17), und dass diese Kräfte eine Arbeit leisten, sobald sich der Körper mit der Geschwindigkeit verschiebt.

Man denke sich nun einen durchsichtigen, von ebenen Flächen begrenzten und rings vom Aether umgebenen Körper K, auf den ein System ebener Wellen fällt, und von dem also wieder reflectirte und gebrochene Lichtbündel ausgehen. Man lege um denselben eine feststehende, geschlossene Fläche , und berechne für ein Zeitintervall, das der relativen Periode T gleich ist,

1°. die Energiemenge A, die durch mehr ein- als auswandert,

2°. den Zuwachs B der innerhalb der Fläche befindlichen electrischen Energie, und

3°. die Arbeit C der obengenannten Kräfte.

Zur Vereinfachung nehme man dabei an, dass die Amplituden constant seien, und dass der Körper fortwährend in derselben Weise von den Strahlen getroffen werde, was der Fall ist, wenn die Lichtquelle, oder das zur Abgrenzung eines Bündels Sonnenlicht dienende Diaphragma an der Translation von K theilnimmt. Nach Ablauf der Zeit T hat dann die Energie in diesem Körper selbst wieder den anfänglichen Werth, und es würde sich sogar die in enthaltene Energie gar nicht geändert haben, wenn sich auch die Fläche mit der Geschwindigkeit verschoben hätte. Bei der Berechnung von B kommt demnach nur die Energie in gewissen, in der unmittelbaren Nähe von liegenden Raumtheilen in Betracht.

Man wird schliesslich finden

(104)

womit dann bewiesen ist, dass wir bei unseren Entwicklungen immer mit dem Energiegesetze in Uebereinstimmung geblieben sind.

Ich will mich mit der Verification der Gleichung (104) jedoch nicht aufhalten, da es vorzuziehen sein dürfte, die Frage allgemeiner zu behandeln.