Hendrik Antoon Lorentz: Versuch einer Theorie der electrischen und optischen Erscheinungen in bewegten Körpern | |
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können, fassen wir zwei Punkte P und Q ins Auge, welche diesseit und jenseit der Grenzfläche, in unveränderlicher Entfernung von derselben, auf der Schnittlinie der beiden Symmetrieebenen liegen.
Es gehöre P dem Räume an, in dem sich 1 und 2 überdecken. Ebenso liege Q gleichzeitig in 3 und 4. Es sollen immer nur die Werthe der Lichtvectoren in P und Q angegeben werden.
§ 99. Hat der Lichtvector in einer einfallenden Bewegung den Werth
so wird er für ein daraus entstehendes, reflectirtes oder durchgelassenes Bündel dargestellt werden können durch
worin a und b gewisse Constanten sind. Um die verschiedenen Fälle von einander zu unterscheiden, wollen wir jeder dieser Grössen zwei Indices anhängen, deren erster sich auf die Bahn des einfallenden Lichtes, und deren zweiter sich auf das daraus entstehende Bündel bezieht; ausserdem beziehen sich die ohne Strich gelassenen a und b auf den Fall, dass die Translation nach der Seite des einfallenden Lichtes gerichtet ist, während die mit einem Strich versehenen Buchstaben für eine gleiche und entgegengesetzte Verschiebung gelten.
Es bestehe nun, während das System nach der Seite des ersten Mediums fortschreitet, in der Lichtbahn 1 eine einfallende Bewegung, bei welcher der Lichtvector den Werth
hat. Daraus entstehen in 2 und 4 die durch
und
dargestellten Lichtbündel.
Sodann denken wir uns diesen Bewegungszustand umgekehrt. Erstens nehmen wir also an, dass die Translation von dem
Hendrik Antoon Lorentz: Versuch einer Theorie der electrischen und optischen Erscheinungen in bewegten Körpern. E. J. Brill, Leiden 1895, Seite 132. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Elektrische_und_Optische_Erscheinungen_(Lorentz)_132.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)