Seite:Experimental-Untersuchungen über Elektricität 30.pdf/36

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im Magnetfelde umgekehrt wurden, diese erste Ladung oder deren Effect zum Theil verblieb; allein bei hohen Temperaturen verliert das Metall mehr oder weniger davon; daraus entsprang der Unterschied in den Resultaten zu Anfange und Ende der zweiten Beobachtungsreihe. Bei der ersten Reihe war das Metall wahrscheinlich in einem solchen Zustand, daß es durch die Wärme keinen permanenten Verlust erlitt, oder daß dazu die Wärme (nur 290°) nicht lange genug angehalten hatte.

3427. Ich halte es für wahrscheinlich, daß Eisen und Nickel ähnliche Erscheinungen wie das Kobalt zeigen würden, wenn sie nachgesucht würden, und auch daß diese Beschaffenheit der Ladung den Umschlagswinkel von Metallstücken ändert, die in den Verhältnissen von Länge und Dicke verschieden sind.

3428. Alle Effecte dieser Ladung zugegeben, bleibt noch ein anderes Resultat in beiden Kobaltreihen stehen, nämlich die Zunahme der Kraft mit Erhöhung der Temperatur. Ich glaube, es ist das erste Mal, daß ein solches Resultat erkannt worden ist. Wenn man auch für einen Augenblick glauben möchte, daß beim Aufsteigen von 60° zu 300° die höheren Temperaturen das Metall befähigt hätten, Gegen-Ladungen, wie die (3426) vermutheten, leichter aufzugeben, so würde dieß doch nicht die Abnahme der Kraft bei sinkender Temperatur erklären, ohne anzunehmen, daß die Wärme auch das Metall fähiger zur Annahme von Ladung mache, was in der That so viel heißt als sagen, daß die Kraft größer sey bei hoher als bei niedriger Temperatur. Dieser Effect kann nicht abhängen von einer Veränderung im umgebenden Medium, denn das Mißverhältniß zwischen ihm und dem Kobalt bei gleichen Volumen ist so groß, daß wenn ihre Kräfte vernichtet oder verdoppelt würden, der Effect davon unter den Resultaten doch unmerklich wäre. Wenn dieses für Kobalt richtig ist, so ist es wahrscheinlich, daß Aehnliches in gewissen Temperaturen beim Eisen und Nickel vorkommt, und daß wir, wenn wir zu niedrigeren Temperaturen als die angewandten übergingen,