Fragmente aus dem Tagebuche eines reisenden Neu-Franken: Fragmente aus dem Tagebuche eines reisenden Neu-Franken (1798) | |
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sein Wasser auch bisweilen an, so ist es nicht besser gerathen, als die Zeit der Ebbe abzuwarten, die ohnedas bald eintritt. Alle dergleichen Vorfälle, gegen die man gleich Anfangs strenge Maaßregeln ergriff und ihnen eben dadurch einen Anstrich von Wichtigkeit gab, den sie doch wahrhaftig nicht hatten, haben meist einen übeln Ausgang genommen und sind selbst oft für die Ruhe einer ganzen Stadt gefährlich geworden. Dies weiß der akademische Magistrat sehr gut, und nimmt seine Maaßregeln darnach, die dann auch gewiß nie falsch berechnet sind.
Die Klage, daß es in Göttingen außerordentlich theuer sey, ist nicht weniger ungegründet. Wollen Sie einen jährlichen Ueberschlag hören, von allen Bedürfnissen, die ein hiesiger Student hat, und der so berechnet ist, daß er recht gut leben kann? Hier ist er:
Rthlr. | Gr. | Pf. | ||||
Eine Stube sammt Kammer mit aller Zuthat, auf einer guten Straße, jährlich | 30. | – | – | |||
Mittagsessen, bestehend aus vier Speisen, wöchentlich 1 Rthlr. | 52. | – | – | |||
Abendessen 14 Gr. wöchentlich. | 30. | 8 | – |
Anonym (= Johann Nikolaus Becker): Fragmente aus dem Tagebuche eines reisenden Neu-Franken. , Frankfurt und Leipzig 1798, Seite 222. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Fragmente_aus_dem_Tagebuche_eines_reisenden_Neu-Franken_(1798).djvu/222&oldid=- (Version vom 6.6.2018)