Seite:Gedanken eines Layen, über den in des 4ten Bandes 2ten Hefte des Journals v. u. f. Franken eingerückten Aufsatz.pdf/18

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man dürfte nur ihren Termin abstellen, mit welchem der dritte Theil eines jeden Klosters beschäfftiget ist, und bey dem meistens das Ehrgefühl in der angewöhnten pöbelhaften Herabsetzung gar verlohren geht; ließ man deren Anzahl auf 2/3 abgehen, und ihnen das Fasten ausser der 40 tägigen – welche dem Staate noch Geld genug für die Stockfische etc. entziehet – so wie die Annahme der Layenbrüder[1] ganz verbieten, man schaffe den


  1. Die Zahl der Layenbrüder wächst, besonders bey den Capuzinern, jährlich mehr an: in einem nahe gelegenen Kloster, wohin ich öfter zum Gottesdienst komme, sah ich vor 20 Jahren nur 3 oder 4 zur Communion gehen, dermahlen marschiren solche 6 bis 7 Mann hoch auf; daß sich immer viele Candidaten für den Bruderstand melden, ist eben nicht zu wundern; denn es sind gemeiniglich nur solche Leute, welche das Schicksal zu einer mühseligen Handarbeit verdammet hat, der sie durch Eintretung in einen Orden aus Liebe zum Müssiggange zu entkommen suchen. Ein Layenbrüder hat als Koch, Gärtner, Pförtner u. s. f. hundert Gelegenheiten über die Priester zu despotisiren, wenn er gleich ausser seiner erheuchelten Kutte nichts, als einen gelben Fourierschützen oder schmächtigen Leinenweber vorstellen würde; besonders sind die Pförtner, unter welchen die Transito-Güter stehen eine Gattung von Kapern; denn wie was gutes passiren will, so heißt es: vidi aliquid nitens a longe, Herr Bruder halb Part! Es verdiente wirklich die Aufmerksamkeit der Landesherren, daß den Obern der Capuziner ein Temperir-Mittel [215]