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auch den Schulhalter seines Dienstes und nahm einen Studiosum, Joh. Christ. Wauer, an seine Stelle. Diesen wollte nun Schenk nicht in seinem Hause dulden und darüber entstand ein langer Streit, welcher mit der Verlegung der Schule in das östlich daneben erbaute (wohl Echtelsche) Haus geendet zu haben scheint. (Actenschluß fehlt.)

Dieses Haus nun, welches samt dem Schenk’schen 1794 wieder „herrschaftlich“ genannt wird, verkaufte im Jahre 1834 Rudolph von König auf Bolbritz mit Vorbehalt des Kellers der Parochie Göda für 475 Thlr. und diese richtete es nach den gesetzlichen Bestimmungen zum Schulhause ein.

Zum Schulbezirke wurden geschlagen die Dörfer: Bolbritz, Jannewitz, Bloaschitz, Neubloaschitz (Ostern 1868 nach Göda ausgeschult) Salzenforst, Ober- und Niederuhna, Löschau, Prischwitz, Muschelwitz und Sollschwitz. Schülerzahl circa 130.

Die oben genannte Gräfin von Gersdorf legirte in ihrem am 30. September 1789 errichteten Testamente „600 Thlr. dergestallt, daß solche auf dem Rittergute Bolbritz als ein á 5 Prozent zinsbares Capital stehen bleiben, die Zinsen davon an 30 Thlr. zur Unterhaltung eines Schulhalters in Bolbritz angewendet und als ein Salarium an selbigen ausgezahlt werden sollen.“ Durch Entscheidung der Kreisdirection v. J. 1868 wurden diese Zinsen der Schulkasse überwiesen, während sie früher nur den ehemaligen ansässigen Bolbritzer Unterthanen zu Gute gingen.

Lehrer:

1) Gottfried Kmoch, von 1793 Schulhalter, 1835 zum ständigen Lehrer bestätigt, starb den 16. Nov. 1842.

2) August Wilhelm Tietze, (s. Hilfslehrer zu Göda sub 3), den 15. Mai 1843 Lehrer in Bolbritz. Mich. 1871 legte er seine Stelle nieder, zog zunächst nach Dresden und wanderte d. 4. Aug. 1872 nach Amerika aus.

3) Johann August Kubitz, geb. den 27. Juni 1845 in Buchwalde, Ost. 1868 Vicar, später Hilfslehrer und 1870 ständiger Lehrer in Postwitz, den 9. Januar 1872 in Bolbritz.

3) Schule zu Cannewitz.

Das Schulhaus wurde 1835 erbaut und den 3. Januar 1836 bezogen.

Eingeschult: Spittwitz, Neuspittwitz, Schwarzwasser, Skala, Leutwitz, Potschapplitz, Rothnaußlitz, Carlsdorf, Vogelgesang, Wölkau.

Schülerzahl ca. 170.

Lehrer:

1) Andreas Ritscher, geb. im Juni 1811 in Göda, 1833 Lehrer in Puschwitz 3/4 Jahr lang, dann in Rachlau und vom 3. Januar 1836 in Cannewitz, starb den 8. Decbr. 1841.

2) Andreas Wujanz, geb. den 29. April 1814 in Kittlitz, Mich. 1835 Hilfslehrer und den 5. Octbr. 1837 ständiger 2. Lehrer in Postwitz, den 19. Juni 1842 in Cannewitz.

Empfohlene Zitierweise:
Peter Lieschke: Zur Geschichte des Ortes und der Parochie Göda bei Bautzen. J. E. Schmaler, Bautzen 1876, Seite 44. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Geschichte_Ort_und_Parochie_G%C3%B6da.pdf/44&oldid=- (Version vom 1.8.2018)