Anonym: Geschichte einer Seelenerlösung, welche zu Euershausen, Amts Königshofen im Grabfelde, sich zugetragen hat | |
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Öffnung gewaltsam verhalten will, darf nur im Bette liegen bleiben,[1] und weil die Schönin dadurch Mirakel aushecken wollte, so ists offenbar, daß sie sich in Gegenwart der Leute Gewalt gethan habe, bis das Zimmer wieder leer wurde; der Befund (S. 444.) beweiset, daß sie sich Fleckerweise ihrer Last entlediget habe, und mit dem Urin hatte es ohnehin zu jeder Stunde gute Wege.
Den Worten der Schönin, ausser jenen, welche mit dem Augenscheine übereinstimmten, konnte man nicht so platterdings vollkommenen Glauben beymessen, und die 1789 so schläfrig – endlich gar nicht gebrauchten Heilmittel, deuteten weder auf Hülfe noch Schaden; konnten also nicht in Anschlag gebracht werden.
Nachdem aber zu Königshofen in Speise und Getränke so wohl, als innerlichen und äusserlichen Arzneyen Ordnung getroffen worden, so fing der aufgetriebene Magen, oder der Grimmdarm, oder wer es sonst gewesen, allmählig zu sinken an. Ich stelle mir die Reihe dieser Krankheits-Erscheinungen
- ↑ Darum sind Klystire bey Kindern und bettlägerigen Kranken so gedeihlich.
Anonym: Geschichte einer Seelenerlösung, welche zu Euershausen, Amts Königshofen im Grabfelde, sich zugetragen hat in: Journal von und für Franken, Band 4. Raw, Nürnberg 1792, Seite 472. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Geschichte_einer_Seelenerl%C3%B6sung,_welche_zu_Euershausen,_Amts_K%C3%B6nigshofen_im_Grabfelde,_sich_zugetragen_hat.pdf/51&oldid=- (Version vom 9.4.2017)