Seite:Geschichte eines sonderbaren Erbschaftsgesuchs bey einer Fränkischen Gerichtsstelle.pdf/9

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Die schon einmahl angeführte Zirkelschmiedin zu Salzburg, Barbara Weberin, geborne Aignerin erhob nun abermahls ihre weibliche Stimme durch ein Schreiben vom 30 Dec. 1782 und glaubte das ganze Geheimniß durch eine gewisse Person, Maria Jacobina Mayerin, die aus Schickung Gottes zu ihr gekommen, entdeckt zu haben. Der Officier Johann Aigner nämlich war ihres Grosvaters Bruder, und zu B* im Spital vor ungefähr 40 Jahren verstorben. Sein Vermögen bestand aus dem von seinem verkauften Adelsbrief, und Charge erlöstem Geld, und aus einem Krönlein jener Natter, die er zu B* mit größter Lebensgefahr erlegt hatte, samt einem Regenbogenschüsselein, welche Raritäten annoch in einer eisernen Kiste müßten verwahret seyn. Auf diese ihre Kundschaft äusserte diese Wittib so viel Zuversicht, daß sie auf die Herausgabe dieser vielleicht im Hundssterne liegenden Erbschaft gar ernstlich pochte. Allein keine Antwort ist auch eine Antwort.

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Daß diese thörichten Leute keiner Belehrung fähig, sondern immer geschäfftig sind, das Spinnengewebe dieser fabelhaften Erbschaft auf ihre Nachkommen zu verbreiten, und mit neuen Erdichtungen zu vermehren,