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vor, als wenn er wirklich Vortheil daraus gezogen hätte. Er flucht in der That nicht mehr so grimmig, wenigstens nicht mit so anstößigen Worten als ehedem.

Neulich hat er in seinem Hause wiederum eine Aenderung vorgenommen; der Coffee ist daraus verbannet worden. Frühe Thee, Nachmittags Thee, auf den Abend Thee; es mag kommen wer da will, der muß Thee trinken. Warum? Sir Carl Grandison trinkt vor und Nachmittage Thee, und in Engelland ist es Mode, die Gäste mit Thee zu bedienen. Unser Oncle trinkt alle Tage eine ziemliche Portion davon. Nun, denke ich, hat er sich eher für der Wassersucht, als für der Schwindsucht zu fürchten. Vor einigen Wochen, da er eben anfieng zu grandisoniren, erzählte er mir, daß er vorgestern den Anfang gemacht hätte, seine Leidenschaften zu überwältigen, dieses gab uns zu einer Unterredung von einem seltsamen Innhalte Anlaß, der noch einen seltsamern Erfolg hatte. Ich schrieb sie auf, sobald ich nach Hause kam, um dir solche mitzutheilen. Hier ist sie.

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Johann Karl August Musäus: Grandison der Zweite, Oder Geschichte des Herrn v. N *** in Briefen entworfen. Band 1. Michael Gottlieb Griesbach, Eisenach 1760, Seite 174. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Grandison_der_Zweite_1.pdf/189&oldid=- (Version vom 1.8.2018)