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Feindschaft meiner Stiefmutter, mein bevorstehendes Schicksal, beunruhiget meine Gedanken auf äußerste. Wodurch habe ich denn alles dieses verdienet? Bin ich jemals ein so gar gottloses Kind gewesen? Bedauren Sie mich, meine Amalia.

Ihrem redlichen Herrn Schwager, und ihrer guten Frau Schwester empfehlen Sie mich bestens. Wenn Sie nicht eine fußfällige Abbitte von mir verlangen; so rücken Sie mir mein Verbrechen gegen Sie ja niemals auf. Ich schließe, die innerliche Bekümmernis sucht durch die Thränen einen Ausbruch bei

Ihrer
Juliane v. W.


XXXV. Brief.
Fräulein Amalia an das Fräulein v. W.
Schönthal, den 16 Sept. Abends um 6 Uhr.

Alleweile ist ein Bedienter von Ihrem Herrn Vater da gewesen, und hat uns auf morgen Mittag eingeladen.

Empfohlene Zitierweise:
Johann Karl August Musäus: Grandison der Zweite, Oder Geschichte des Herrn v. N *** in Briefen entworfen. Band 1. Michael Gottlieb Griesbach, Eisenach 1760, Seite 236. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Grandison_der_Zweite_1.pdf/251&oldid=- (Version vom 1.8.2018)