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London, wer weiß, ob er uns nicht hinführo den Rang streitig macht. Inzwischen führte uns Tante Kunigunde in das Wohnzimmer, und ehe wir uns noch nach dem Oncle erkundigten, fragte sie, ob wir ihn nicht mitbrächten. Wir wollen den Herrn Vetter abholen, um diesen Mittag, zusammen in Wilmershaußen zu speisen, sagte der Baron, ist er etwan schon hinüber? Mein Bruder ist diesen Morgen um 2 Uhr, mit dem Herren Lampert und Wiganden, bei stockfinstrer Nacht in dem ärgsten Regenwetter, abgereiset, um, wie er sagte, in Schönthal, noch vor Tages Anbruch, etwas wichtiges mit dem Herrn Baron zu verabreden, und hernach das große Werk auszuführen. Was er darunter verstehet, kann ich eigentlich nicht sagen, (sie weiß noch nichts gewisses von unsres Oncles Liebe,) wenn er nur nicht etwann gar einen Schatz hat graben wollen. Seit etlichen Tagen habe ich gemerket, daß mein Bruder und Herr Lampert bis in die tiefe Nacht gesessen und studiret haben; mein Bruder hat sehr viel auswendig lernen müssen. Gestern hat er

Empfohlene Zitierweise:
Johann Karl August Musäus: Grandison der Zweite, Oder Geschichte des Herrn v. N *** in Briefen entworfen. Band 1. Michael Gottlieb Griesbach, Eisenach 1760, Seite 242. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Grandison_der_Zweite_1.pdf/257&oldid=- (Version vom 1.8.2018)