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darüber verwundern, daß alle Gerichte zum Fenster hinein gebracht wurden, und auf eben diese Art trug man sie auch wieder ab, die leeren Buteillen flogen zum Fenster hinaus, und einige Augenblicke hernach erschienen sie wieder gefüllt. Es kam mir nicht anders vor als wenn ich mich in dem Zauberpallaste befänd, von welchen ich ehemals fast eben dergleichen Wunderdinge gelesen habe. Ein irrender Wandrer, erzählt man, lagerte sich, da ihm die Nacht in einem Walde übereilte, unter einen Baum, um den Tag daselbst zu erwarten. Er wunderte sich ungemein, daß er in einer kleinen Entfernung ein vortrefliches Schloß mit hohen Thürmen erblickte, welches er vorhero nicht bemerket hatte. Erfreut über diesen unerwarteten Anblick, nahm er sein abgeladenes Bündel wieder auf den Rücken und seinen Stab in die Hand, und eilte darauf zu, um in solchem eine bequemere Herberge zu finden. Er war nicht so bald an das Thor gelanget, als sich solches öffnete, er ging mit einer demüthigen Stellung hinein, um sich bei den Bewohnern desselben eine

Empfohlene Zitierweise:
Johann Karl August Musäus: Grandison der Zweite, Oder Geschichte des Herrn v. N *** in Briefen entworfen. Band 2. Michael Gottlieb Griesbach, Eisenach 1761, Seite 210. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Grandison_der_Zweite_2.pdf/212&oldid=- (Version vom 1.8.2018)