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die langen goldgelben Haare aus dem Gesichte, um die Noten desto besser sehen zu können; zwei davon bemüheten sich, alle vorräthige Luft in dem Musikzimmer einzuathmen, und setzten bereits ihre Waldhörner an, um sie durch lebhafte Töne wieder auszulassen. Jedermann hatte seinen Platz eingenommen, und Lampert, der die Partitur führte, war eben im Begriff, den linken Fuß und die rechte Hand aufzuheben, um durch einen nachdrücklichen Tritt und Schlag das Zeichen zum Anfange einer lermenden Fuge zu geben: da der Jäger des Majors v. Ln. in das Zimmer geführet wurde, der meinem Oncle einen Brief überbrachte, den er mit einer ernsthaften und verächtlichen Mine entsiegelte. Er hatte ihn nicht so bald gelesen; als er seine Cantate voll Verdruß auf den Tisch warf und eiligst nebst dem Magister das Musikzimmer verließ, um mit ihm, wie er sagte, über eine Sache von der äußersten Wichtigkeit zu rathschlagen. Jedermann erwartete ihre Wiederkunft mit einer solchen Begierde, als wenn man hätte wollen Hanns

Empfohlene Zitierweise:
Johann Karl August Musäus: Grandison der Zweite, Oder Geschichte des Herrn v. N *** in Briefen entworfen. Band 2. Michael Gottlieb Griesbach, Eisenach 1761, Seite 53. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Grandison_der_Zweite_2.pdf/55&oldid=- (Version vom 1.8.2018)