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mißbrauchen lassen: so erschien er plötzlich nach abgelegten Fuchsbalg in der Löwenhaut, und unterstund sich, durch allerhand militarische Zwangsmittel, die mir noch, so oft ich daran gedenke, einen febrilischen Schauer erregen, mich zur Vollstreckung seines Willens zu nöthigen. Ich that, was man von dem Character eines ehrlichen Mannes verlangen kann, und widerstund dem Versucher mascule, wie solches angebogenes Testimonium mit mehrerm bezeiget; jedoch da ich mich in seiner Gewalt befand, und er mit mir umspringen konnte, wie er nur wollte, auch die Gefahr, in welcher ich mich befand, vor Augen sahe, und zugleich überlegte, daß es mehr eine tadelhafte Hartnäckigkeit als eine lobenswürdige Tapferkeit sey, sich einer überlegenen Macht zu widersetzen, und muthwillig den Kopf gegen die Mauer zu stoßen: so erachtete ich der Klugheit gemäß zu seyn, mich dismal weislich in die Zeit zu schicken, und der Gewalt zu weichen. Diesem Entschluß zu Folge verfertigte ich zwar den mit Gewalt

Empfohlene Zitierweise:
Johann Karl August Musäus: Grandison der Zweite, Oder Geschichte des Herrn v. N *** in Briefen entworfen. Band 3. Michael Gottlieb Griesbach, Eisenach 1762, Seite 12. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Grandison_der_Zweite_3.pdf/14&oldid=- (Version vom 1.8.2018)