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Entwurf einer Frauenzimmerakademie, der Ihnen angedichtet wird, macht den seinigen sehr lächerlich, und wenn er dieses nicht einsiehet, so hat er nicht Ursache sich für scharfsinnig zu halten: wenn er es aber merkt, daß er Ihnen nur zum Spiele dienen muß, woran ich nicht zweifele: so wird alles dadurch rückgängig werden, und Sie kommen um alle die schönen Reden, die Sie erwarten.

Jetzt hat mich eben der hiesige Cantor verlassen, der mich, wie Sie wissen, im Clavier unterrichtet, ich bin dadurch an der Vollendung meines Briefes gehindert worden, und nun mag er auch eine Stelle darinne einnehmen. Er entdeckte mir als ein großes Geheimniß und mit einer Freude, der keine gleich ist, daß er mich am längsten wurde unterrichtet haben; er hätte einen anderweitigen Ruf zu einem großen Ehrenamte. Ich glaubte, daß ihm eine andere Gemeinde zum Schulmeister verlangte und wünschte ihm hierzu Glück: er eröffnete mir aber, daß er, so viel

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Johann Karl August Musäus: Grandison der Zweite, Oder Geschichte des Herrn v. N *** in Briefen entworfen. Band 3. Michael Gottlieb Griesbach, Eisenach 1762, Seite 156. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Grandison_der_Zweite_3.pdf/158&oldid=- (Version vom 1.8.2018)