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mit einem großen Glück auch ein großes Unglück zu vereinigen. Crösus hätte einen Ring von großen Werth ins Meer geworfen, um den Lauf seines Glücks in etwas zu hemmen. Er hielt sich für glücklicher als Crösus, daß er sein Vorhaben, Kargfeld in einen Sitz der Musen zu verwandeln, nunmehro ausgeführet sähe, und ob er gleich nicht die alten Heiden zum Vorbild seiner Handlungen wählen wollte: so wäre doch gewiß, daß ein großes Glück mit einem großen Unglück, wie aus der Erfahrung bekannt sey, vergesellschaftet wäre, er glaubte daher, daß er durch dieses kleine Unglück eine Versicherung von dem Flor der Julianenakademie, bei welchem er sich glücklicher schätzte, erhalten hätte. Weil der Pastor Wendelin nicht gegenwärtig war, der ihn wegen seiner heidnischen Grundsätze würde verketzert haben: so wurde seine Meinung gebilliget, und der Major wünschte, daß alles Unglück, das die gelehrte Gesellschaft etwan bedrohen könnte, den Magister treffen möchte, damit ihm

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Johann Karl August Musäus: Grandison der Zweite, Oder Geschichte des Herrn v. N *** in Briefen entworfen. Band 3. Michael Gottlieb Griesbach, Eisenach 1762, Seite 202. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Grandison_der_Zweite_3.pdf/204&oldid=- (Version vom 1.8.2018)