Seite:Grandison der Zweite 3.pdf/55

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wenn die ersten einmal verlöhren, damit der verwünschte Major mir nur aus den Augen käme. Wer weiß, ob er es nicht ausspionirt hat, daß heut der Geburtstag des Fräuleins ist, und sich etwan einfallen läßt, sie mit etwas angenehmern als ein paar Bogen Pappier anzubinden. Ich stehe disfalls in großer Sorge. Das ist sicher, daß er mit der Freundlichkeit und Politesse gegen die Mutter, die Tochter meint. Er hat die Regel, die ich nach Ihrem Urtheil soll übertreten haben, besser in Acht genommen. Wenn er sich auf kein Angebinde gefaßt gemacht hat, so ist es mir gewissermaßen lieb, wenn er siehet, daß ich ihm den Rang abgelaufen habe. Damit die Freude desto unvermutheter kommt und größer wird, so bin ich auf den Einfall gerathen, ein Pastetengehäuse verfertigen zu lassen, worinne der Brief nebst dem Carmen befindlich ist, wie denn der Ueberbringer dieses Briefs solches in seinem Korbe trägt, welches sorgfältig muß herausgenommen und auf der Tafel gerade an den

Empfohlene Zitierweise:
Johann Karl August Musäus: Grandison der Zweite, Oder Geschichte des Herrn v. N *** in Briefen entworfen. Band 3. Michael Gottlieb Griesbach, Eisenach 1762, Seite 53. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Grandison_der_Zweite_3.pdf/55&oldid=- (Version vom 1.8.2018)