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Louise. Und was?

Jakob. Fast glaub ichs selbst, daß ich so ein Stük von einem Genie bin, weil ich grade daran zulezt denke, woran jedes andre Menschenkind sicher zuerst gedacht hätte – man denke: ich Gek suche mir ein Mädchen aus, trag ihr Herz und Hand an, erhalt ihr Jawort und meiner Pflegältern Einwilligung und weis bey meiner armen Seele noch nicht, wovon ich meine liebe künftige Ehehälfte ernähren soll.

Willner. Bist du nicht bey mir, deinem Pflegevater?

Jakob. (sieht ihn gerührt an) Vater, Vater! ich versteh, ich fühle den ganzen Sinn ihrer Frage, aber ich bin unfähig, darauf zu antworten – mein Herz ist zu voll; izt erst fühl’ ich, daß die wahre Dankbarkeit stumm ist.

Louise. (will ihm die Hand küssen) Edler großmüthiger Mann!

Empfohlene Zitierweise:
Karl Ferdinand Daniel Grohmann: Wohlthat für Wohlthat, ein Schauspiel in zween Aufzügen. J. C. D. Müller, Riga 1790, Seite 154. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Grohmann_-_Wohlthat_f%C3%BCr_Wohlthat.pdf/52&oldid=- (Version vom 29.12.2023)