Seite:Hans Schiltbergers Reisebuch.djvu/161

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woselbst der titel (offenbar verkürzt) folgendermaßen angegeben ist:

Schildberger[1]. Gefangenschaft in der Türckey.

7. Frankfurter ausgabe s. a. Gedruckt durch Weyandt Hanen erben. (Weigand Han starb 1562.)[2]

Ein exemplar dieser ausgabe befindet sich auf der stadtbibliothek zu Basel.

Zwischen diesen Frankfurter ausgaben führt Telfer noch eine andere gleichzeitige edition auf:

»in klein quart s. l. e. a. Angeblich München 1551.«

Die quelle für diese angabe ist Joseph Scheiger[3], welcher nach dieser also bezeichneten edition einen kurzen auszug aus Schiltberger in »Hormayrs Taschenbuch für die vaterländische geschichte.« (VII Jahrg. 1827) lieferte. Da jedoch Scheiger für dieses beigefügte »angeblich« keine beweise bringt, so ist wohl anzunehmen, daß er eine ausgabe s. a. vor sich hatte, in welcher die letzte seite mit dem namen des Herausgebers fehlte.

Einer irrtümlichen randbemerkung in dem ihm vorliegenden exemplar legte Scheiger übrigens ganz unbedenklich beweiskraft bei, wie er selbst in dem oben zitierten bande, s. 168, in der anmerkung berichtet: »[Schiltberger war 1380 geboren] nach einer handschriftlichen note in dem vorliegenden alten exemplar zu Wels in Oberösterreich am 9 May um die mittagsstunde.« Obwohl Schiltberger selbst in seinem reisebericht seine heimat in die nähe von Freising verlegt, pflichtet Scheiger jener unkritischen randglosse bei und führt unseren landsmann infolge dessen als österreichischen reisenden auf. Erst in einem späteren bande derselben zeitschrift (neue folge III, 1832) gibt ein ungenannter diese lokalpatriotischen ansprüche auf und reiht Schiltberger gebührendermaßen wider bei den bairischen reisenden ein, wobei er versichert, der frühere fehler sei hervorgerufen worden »durch den kaum erklärbaren irrtum einer aus dem nachlasse des berühmten genealogen und topographen Österreichs ob der Enns, Hanns Georg Adam Frhrn. v. Hoheneck etc. herstammenden handschrift[4]


  1. Gegen diese schreibweise darf man übrigens gerechtes mistrauen hegen, da Ternaux-Compans auch bei der ausgabe von Gülfferich die falsche lesart »Schiltberger« bringt.
  2. Vergl. allgemeine deutsche biographie unter Han.
  3. Scheiger (geboren 1801) war österreichischer postbeamter, zuletzt direktor in Graz (vergl. Wurzbach, österr. biogr. lexikon).
  4. Unter dem ausdrucke »handschrift« ist offenbar die im früheren jahrgange (1827) erwähnte »handschriftliche note in dem alten [druck-]exemplar« zu verstehen.
Empfohlene Zitierweise:
Valentin Langmantel (Hrsg.): Hans Schiltbergers Reisebuch nach der Nürnberger Handschrift. Litterarischer Verein in Stuttgart, Tübingen 1885, Seite 155. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Hans_Schiltbergers_Reisebuch.djvu/161&oldid=- (Version vom 1.8.2018)