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Die von Scheiger in der anmerkung gebrachte notiz veranlaßte ihrerseits wider ein misverständnis von seite Telfers, indem dieser die worte »zu Wels« auf das unmittelbar vorhergehende wort »exemplar«, statt auf den aus dem darüber stehenden text zu ergänzenden ausdruck, »war geboren« bezog und infolge dessen übersetzte: »Scheiger saw at Wels, in Austria, a copy which was supposed to be of the year 1551, and published at Munich. It was stated in a M. S. marginal note, that Schiltberger was born at mid-day, on the 8th day of May[1]

8. Magdeburger ausgabe s. a. in klein oktav. (Ternaux-Compans fügt die jahrzahl 1606 bei). Gedruckt bei Johann Franncken.

Sie ist ein nachdruck der Frankfurter ausgaben und hat deren verkürzung des titels und der vorrede ebenfalls angenommen. Abgesehen von der veränderung des formats bringt sie eine weitere neuerung durch weglassung der holzschnitte[2]. Ein exemplar dieser ausgabe besitzt die universitätsbibliothek zu Straßburg.

9. Frankfurter ausgabe 1606 in oktav.

Titel: Schildberger. Reise in die Heydenschaft.

Sie wird erwähnt bei Ternaux-Compans.

10. Ausgabe s. l. 1678 in duodez.

Der text ist dem der Magdeburger ausgabe gleich, ebenso die vorrede; hingegen ist der titel etwas erweitert und lautet:

Schildberger.

Eine Wunderbarliche / und kurtzweilige Historie / wie Schildberger / einer aus der Stadt München in Bayern, von den Türcken gefangen / in die Heydenschafft geführet / und wiederum heim kommen ist / sehr lustig zu lesen.

Widerum auf’s neu an Tag gegeben.

Gedruckt / im Jahre 1678.

Diese ausgabe enthält wider holzschnitte und zwar 44, einige darunter


  1. Dieses misverstehen des deutschen textes gibt demnach die einfachste erklärung, weshalb ein zweimaliger versuch Telfers, von seite der (nicht existierenden) bibliothek zu Wels näheren aufschluß über die erwähnte randbemerkung zu erhalten, von keinem erfolg begleitet war. Auch ein anderes mal wurde Telfer auf falsche spuren geleitet und zwar durch eine bei Tobler sich findende irrtümliche notiz, nach welcher die unter II, 1. 3. und III, 1. 2. 3. 5. 10. angeführten ausgaben als im besitz der universitätsbibliothek befindlich bezeichnet werden, statt in dem der kgl. bibliothek; auch diesmal musten natürlich die bei der ersteren erfolgten anfragen ergebnislos bleiben.
  2. Die angabe »with woodcuts« bei Telfer ist offenbar ein druckfehler statt »without woodcuts«.
Empfohlene Zitierweise:
Valentin Langmantel (Hrsg.): Hans Schiltbergers Reisebuch nach der Nürnberger Handschrift.. Litterarischer Verein in Stuttgart, Tübingen 1885, Seite 156. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Hans_Schiltbergers_Reisebuch.djvu/162&oldid=- (Version vom 1.8.2018)