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in mehrfachen widerholungen; fast alle haben jedoch nicht die mindeste beziehung zum text, sondern sind von anderwärts, wahrscheinlich aus einem katholischen gebetbuche, entlehnt. Zum ersten mal sind in dieser ausgabe die seiten, 170 an der zahl, bezeichnet.

Ein exemplar dieser ausgabe befindet sich in der kgl. bibliothek zu Berlin.

11. Eine weitere ausgabe erwähnt Tobler folgendermaßen:

Neuer abdruck (der ausgabe von 1513) ohne angabe des druckjahres, gegen 1700.


IV. Die ausgaben des 19 jahrhunderts.

1. Ausgabe von A. J. Penzel 1813 in klein oktav. München. (Ohne verlagsangabe.)

Der vollständige titel lautet:

Schiltberger’s

aus München, von den Türken in der Schlacht von Nikopolis 1395 gefangen, in das Heidenthum geführt und 1427 wieder heimgekommen, Reise in den Orient und wunderbare Begebenheiten, von ihm selbst geschrieben. Aus einer alten Handschrift übersetzt und herausgegeben von A. J. Penzel[1].

2. Dieselbe ausgabe in neuer (sog. titel-) auflage 1814. München. Bei E. A. Fleischmann.

Beide auflagen sind im text ganz übereinstimmend.

Die übersetzung ins Neuhochdeutsche, welche diese ausgabe bringt, ist nicht wie der titel besagt, nach einer alten handschrift, sondern wie sich aus einer vergleichung des beiderseitigen textes ergibt, nach den ausgaben des 15 jahrhunderts hergestellt[2]. Penzel hat


  1. Gräße (handbuch) erwähnt eine Münchner ausgabe mit dem nemlichen titel, jedoch ohne namen des herausgebers, vom jahre 1823. Offenbar ist dies die ausgabe von Penzel und die jahrzahl bloß verdruckt (statt 1813).
  2. Diese vermutung wird vollständig bestätigt durch einen auf der bibliothek zu Bamberg aufbewahrten brief Penzels an den dortigen bibliothekar Jäck, worin der schreiber als seine vorlagen die Nürnberger ausgabe, die Frankfurter von 1549 und die Magdeburger bezeichnet. Allerdings erklärt Penzel in einem zweiten briefe, daß ihm das »bei Panzer erwähnte« und »einzige« manuscript Schiltbergers seitens der Nürnberger stadtbibliothek mitgeteilt worden sei und er dasselbe behufs vergleichung mit den gedruckten ausgaben abzuschreiben gedenke. Wahrscheinlich wollte er aber diesen handschriftlichen text nur für seine größere ausgabe verwerten, die er neben der »volksausgabe« herauszugeben beabsichtigte, wie ein im September 1812 erschienener
Empfohlene Zitierweise:
Valentin Langmantel (Hrsg.): Hans Schiltbergers Reisebuch nach der Nürnberger Handschrift. Litterarischer Verein in Stuttgart, Tübingen 1885, Seite 157. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Hans_Schiltbergers_Reisebuch.djvu/163&oldid=- (Version vom 1.8.2018)