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Aus dem Geheimbuche eines deutschen Handelshauses im 16. Jahrhundert.
Von
J. Hartung.




Im städtischen Archiv zu Augsburg findet sich in zwei umfangreichen Foliobänden die Originalhandschrift des Geheimbuches der Augsburger Handelsgesellschaft von Anton Haug, Hans Langenauer und Ulrich Link, welches die Jahre 1532 bis 1562 umfasst und die Grundlage der folgenden Erörterungen bildet. Der erste Band reicht von 1532–1549, der zweite von 1551–1562. Der erstere enthält eine auffallende Lücke, indem zwischen 1533 und 1543 wesentliche Eintragungen nicht gemacht sind. Der zweite bricht plötzlich ab inmitten der Auseinandersetzungen, die durch das Ausscheiden eines Geschäftsteilhabers nötig geworden waren. Von anderen Aufzeichnungen aus den kaufmännischen Kreisen jener Zeit, welche uns die Gunst des Schicksals erhalten hat, unterscheidet sich dieses Geheimbuch durch das Fehlen aller biographischen Elemente; es ist kein Tagebuch und berichtet nichts von den Erlebnissen und Schicksalen derjenigen, die es einst mit ihren Berechnungen, Tabellen und Abschlüssen füllten, sondern trägt einen streng geschäftlichen Charakter. Um so tiefer und vielseitiger aber ist der Einblick, den es uns in die Intimitäten des Betriebes einer Handelsgesellschaft zu thun gestattet, welche nicht zu den