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Viertel als Bezeichnungen der Stöcke A, L, M, N, im zweiten Viertel E, G, H, I, O, Q, T, V, im dritten Viertel E, M, Q, R, S, im vierten Viertel C, D, L, R angegeben finden (vgl. Ratsakten „zur Revision der Steuer Cataster von Alt-Dreßden gehörig“, v. J. 1693).

Durch das in dem Aktenstück des Ratsarchivs C. II. 4 gebene Verzeichnis der bewehrten Bürgerschaft in Alt-Dresden vom Jahre 1630 sind wir in den Stand gesetzt, die Zahl der bewohnten Häuser angeben zu können, da ein jedes Haus einen bewehrten Mann zu stellen hatte. Es finden sich:

im ersten Viertel 107 Hauswirte und 52 Hausgenossen,
im zweiten Viertel 146 " " 54 "
im dritten Viertel 66 " " 13 "
im vierten Viertel 71 " " 25 "

demnach 390 Wirte (und Wohnhäuser), sowie 144 Hausgenossen, im ganzen also 534 selbständige Einwohner, welche mit 81 Piken, 127 Musketen und 182 „Heleparten“ bewaffnet waren. Eine andere Korporation waren die Büchsenmeister („Dreißiger“), dreißig Mann, welche in der Handhabung der Geschütze angelernt waren, die aber nicht immer vollzählig erhalten worden zu sein scheinen, da beispielsweise 1685 nur 17 derselben genannt werden. Auch die „Lappländer“, deren es in der Residenzstadt und in Alt-Dresden zusammen 100 gab, waren ein wehrhaftes, während des dreißigjährigen Krieges mehrfach genanntes Corps.

Die hauptsächlichsten in Alt-Dresden betriebenen Gewerbe waren Schiffhandel, Fischerei, Fleischerei, Leinweberei, das Braugewerbe und die Ökonomie. Es gab viele kleine und arme Leute im Stadtteil rechts der Elbe; zu den namhaften Personen gehörten der Stadtkommandant, Stadtrichter, Stadtschreiber, Pastor, Diakonus, Rektor, die Lehrerschaft, der Apotheker, der Physikus, die Viertelsmeister, die Brauherren und Baumeister. Eine Anzahl Höfe – es finden sich allein im zweiten Viertel deren elf genannt – lassen die Meinung zu, daß Alt-Dresden von Ursprung an ein ackerbautreibender Ort gewesen sei und seine Scheunen, deren Reste vielleicht in dem später „die Scheunenhöfe“ genannten Stadtteile wenigstens dem Namen nach erhalten geblieben sind, nach Nordwesten zu stehen gehabt habe.