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an hiesige Einwohner verkaufen zu dürfen.[1] – Abends erhielt der Rat eine Ordre des königl. preußischen Feldkriegskommissariates vom 14. d. Mts. des Inhalts, daß, da die preußischen Proviantpferde – vorläufig 600 an der Zahl – der jetzigen rauhen Witterung wegen in Ställen sicher untergebracht werden müßten, der Rat die Verfügung zu treffen habe, entweder soviel Stallungen, als zu dieser Anzahl Pferde nötig seien, dem Feldkriegskommissariate anzuzeigen, oder wenn dies nicht möglich, für 600 Stück Pferde unweit der Bäckerei auf dem dort befindlichen freien Platze von Brettern einen Stall erbauen zu lassen, wo die Pferde trocken, gut und sicher stehen und gefüttert werden könnten.[2]

Am 17. Oktober verlangte der Lazarettdirektor von der Marwitz vom Rate Auskunft darüber, wo die Blessierten und Kranken in Neustadt, vor dem Pirnaischen und Seethore und in der Stadt selbst lägen. Aus den darauf zusammengestellten und überreichten Listen ergab sich, daß in der ganzen Stadt – natürlich abgesehen von den drei stets überfüllten öffentlichen Lazaretten im Kadettenhause, Neustädter Rathause und in den Kasernen – damals 868 Mann Blessierte und Kranke (Offiziere und Soldaten) in den Bürgerhäusern untergebracht waren![3] Beiläufig sei hierzu bemerkt, daß jeder Wirt die bei ihm im Quartier liegenden Blessierten und Kranken außer mit dem nötigen Holze auch mit Aufwartung, Salz und irdenem Geschirr zum Kochen zu versehen hatte.[4]

Am 20. Oktober trat der König von Polen, welcher einige Tage vor dem Übergange der kursächsischen Armee über die Elbe bei Königstein sich mit dem Premierminister Grafen Brühl auf den Königstein begeben hatte, mit den Prinzen Xaver und Karl, sowie mit Brühl die Reise nach Warschau an, wogegen die übrige königl. Familie, namentlich der Kurprinz


  1. G. XXXII. 125y. Bl. 59b und G. XXXIII. 18a. Bl. 378.
  2. G. XXXII. 125y. Bl. 60 und G. XXXIII. 18a. Bl. 363 bis 365.
  3. G. XXXIII. 18a. Bl. 391 bis 402.
  4. G. XXXIII. 18a. Bl. 427, 432, 456, 463.
Empfohlene Zitierweise:
Alfred Heinze: Dresden im siebenjährigen Kriege. i. A. des Dresdner Geschichtsvereins bei Carl Tittmann, Dresden 1885, Seite 15. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Heft05-06VereinGeschichteDresden1885.pdf/27&oldid=- (Version vom 17.8.2023)