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den Registern[1] über die Aufnahme neuer Meister gab es offenbar vor 1649 nur einen Großuhrmacher, den kurfürstlichen Landuhrmacher, der nach den Eintragungen im Handwerksbuch ohne Meisterstück zum Meister gesprochen worden war; ein zweiter wird am 5  September 1649 Meister. Außerdem kam nach den Handwerksregistern nur noch 1658 ein Kleinuhrmacher, 1662 ein Land- (= Groß-) und 1682 ebenfalls ein Großuhrmacher hinzu, so daß zumeist nur ein Großuhrmacher dagewesen sein wird. Über die Nagelschmiede und Kleinuhrmacher nach ihrer Trennung von den Schlossern wird später gesprochen.

Kürschner. 1452[2] werden 8 „Kursenemeister yn vnnser Stat Dresden“ mit Namen genannt, von denen einer als des Rats „eydgenosse“ bezeichnet wird; doch dürften das wohl kaum die gesamten Meister gewesen sein. In der Lade des Dresdner Kürschnerhandwerks liegt eine „Cronologia oder Kurtzer Auszuck aus den alten Handtwergks Registern der Kürschner von Anno 1558 an“, von dem Handwerksschreiber Matheus Beudener 1630 zusammengestellt. Er giebt darin ein Verzeichnis der Namen aller Meister, die er habe finden können. Darnach sind jährlich von 1514–1566 meist 4 oder 5, von da bis 1583 meist 3, seitdem meist nur ein Meister aufgenommen worden. Die in diese Aufstellung geratenen Zahlen 18 und 30 für die Jahre 1542 und 1544 können dagegen nur als Gesamtzahlen aufgefaßt werden, deren Zuverlässigkeit freilich nicht groß ist. 1578[3] waren 36 Meister da. In der einen Quelle[4] wird dabei bemerkt, sie seien in Armut geraten; vor ungefähr 30 Jahren seien ebensoviel Meister gewesen; jetzt könne indes nur der halbe Teil das Handwerk noch treiben; mancher müsse einem andern Meister arbeiten. Nicht mit diesen Zahlen vereinbar ist die von Hasche etwa für 1570 gemachte Angabe: „Sonst waren 36 Meister, jetzt 12“; man müßte denn willkürlich unter den 12 nur die verstehen, die das Handwerk noch selbständig trieben. 1625[5] stimmen 29 Meister bei einer Quartalversammlung ab. Von 1631 zu 1634 fiel ihre Zahl von 34 auf 18; im Jahr 1633 starben


  1. In den Handwerksbüchern (Archiv der hiesigen Schlosserinnung).
  2. HStA Loc. 8579. Stadtbuch 1437–1453 Bl. 47b.
  3. Hasche, Urk S. 538 und HStA Loc. 8746. Fürgenommene Reformation. 1520 flg.
  4. Siehe die in Anm. 3 genannte zweite Quelle.
  5. RA Kürschner 42.