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Seite:Heinrich Brandt - Darlegung der Glaubenslehre der evangelisch-lutherischen Kirche.pdf/325

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 Die natürlichen Hindernisse sind zweierlei:

 α) Der Mangel des Verständnisses, z. B. bei kleinen Kindern, die sich selber nicht prüfen, auch des Herrn Tod nicht verkündigen können; bei denen, welche zwar zum Altar gekommen, aber am Verstande so geschwächt sind, daß sie nicht unterrichtet werden können, sich selber zu prüfen und des Herrn Tod zu verkündigen.

 679. β) Der Widerwille, der den Wein nicht trinken läßt. Dieser findet sich hie und da, jedoch selten. Wenn auch schon Jemanden der Gebrauch des Weines widerstände, kann er sich doch so viel überwinden, daß er wenig nehme, was beim Gebrauch des Abendmahls genug ist. Sollte aber auch dieses einem zu thun unmöglich sein, so sieht er selbst ein, daß ihn die Natur vom gänzlichen Gebrauche des Abendmahls abhält, weil Christus nicht verordnet hat, allein das Brod zu empfangen, und kein Mensch sich unterfangen darf, eine solche Aenderung zu machen, daß ihm allein Brod gereicht werde. Jedoch ist ihm dieser Mangel an seiner Seligkeit nicht schädlich, weil das geistliche Essen und Trinken des Leibes und Blutes Christi, das durch den Glauben geschieht, in solchem Falle ihn zu der ewigen Seligkeit gereichen kann, Joh. 6, 51.

 Die hinzukommenden Hindernisse sind dreierlei:

 680. Der Unglaube, denn wo der Glaube nicht ist, da prüft sich auch der Ungläubige nicht, ob er im Glauben sei, wozu ihm des Herrn Christi Tod diene, wie er diesen verkündigen müsse u. s. w. Darum würde er das Sacrament unwürdig und zum Gericht empfangen, und ist also nicht dazu zu lassen.