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Vergl. Kramm IV, p. 1187 und Aanhangsel p. 112. Doch sind alle diese Angaben unbeglaubigt. Die Familie war vlämischen Ursprungs, aber in Amsterdam ansässig. Bredius N. N. Nach der Inschrift unseres Bildes würde man den Meister J. H. Nouwinx nennen, doch hat er sich auf einer seiner Radirungen (Bartsch 9. Bd. IV, S. 85) H. Naiwjncx bezeichnet. So auch die Urkunden.

Berglandschaft mit einem Wasserfall. 1845. (1421.) 49 a.

In der Mitte des Mittelgrundes ein steiler Tafelberg. Rechts ein Wasserfall, in der Mitte der durch ihn gespeiste Fluss. Links vorn eine grosse Baumgruppe; auf dem Wege verschiedene Gestalten. Bezeichnet unten in der Mitte:

Leinwand; h. 1,13; br. 1,68½. – Inventar 1754, II 735. – H.’s Annahme, dass das Bild schon 1728 zur Galerie gekommen, konnten wir nicht bestätigen.

Am Bergsee. 1846. (1422.) 7 b.

Links im Mittelgrunde ist der Landsee von steilen, zum Teil überhängenden Bergen begrenzt. Rechts stürzt sich ein Wasserfall von den schroffen Felsen. Am Fusse desselben liegen Nachen in der Bucht. In der Mitte, auf einem Absatz des Gebirges, liegt ein schlichtes Haus unter Bäumen. Vorn am Ufer zwei Männer und ein Hund.

Eichenholz; h. 0,46; br. 0,63½. – Inv. 1722, A 293, als „Waderlau.“ Als „Waterloo“ noch bei H. Doch ist an diesen berühmten, frischen, kräftigen, hauptsächlich durch seine Radirungen bekannten Meister nordischer Waldbilder nicht zu denken. Einige Kenner haben an Jan Wils, einen mit zwei Bildern beim Baron Steengracht im Haag vertretenen Meister, gedacht, der sich jedoch im Sinne W. de Heusch’s enger an Both anschliesst. Ein Vergleich der Behandlung der Wolkenbildung, des Wassers, der Luft, der Felsen, des Baumlaubes auf dem vorigen und auf unserem Bilde lässt keinen Zweifel daran , dass auch dieses ein charakteristisches Werk des Naiwjncx ist.

Jacob van der Ulft.

Geb. zu Gorkum 1627, gest. daselbst bald nach 1688. Seinem Stil nach wahrscheinlich, wie sein Landsmann und Altersgenosse H. Verschuring, Schüler Jan Both’s in Utrecht. So auch Immerzeel III, S. 150. Dass er seine Studien in Italien fortgesetzt, hat Kramm IV, S. 1659, gegen Houbraken nachgewiesen.

Empfohlene Zitierweise:
Karl Woermann: Katalog der Königlichen Gemäldegalerie zu Dresden (1887). Generaldirection der Königlichen Sammlungen für Kunst und Wissenschaft, Dresden 1887, Seite 583. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Karl_Woermann_Katalog_der_Gem%C3%A4ldegalerie_Dresden_1887.pdf/615&oldid=- (Version vom 6.9.2023)