Seite:LeistLitterarischeSkizzen.pdf/74

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

welcher den Ararat zu besteigen beabsichtigte und zu diesem Zwecke den Patriarchen um einen der russischen Sprache kundigen Führer bat. Dieser schlug ihm seinen Liebling Abowian vor, mit dem auch Parrot seine Besteigung ausführte. Hierbei hatte er Gelegenheit, des Jünglings geistige Begabung und Verstand kennen zu lernen, und als er gar erkannte, wie sehr dieser von Wissensdurst erfüllt sei, schlug er ihm vor, ihm nach Dorpat zu folgen, woselbst er die Kosten für seine weitere Ausbildung selbst bestreiten werde. Abowian entschloss sich Parrot nach Europa zu begleiten. Allein nun türmten sich Hindernisse von allen Seiten auf, seine Verwandten wollten ihn nicht in solcher Ferne wissen, vor Allem aber fürchtete die Geistlichkeit, dass er seinem Glauben möchte untreu werden. Er überwand endlich Alles, da auch der Patriarch Ephrem (Ephraim) seine Einwilligung gab und als er nun vor ihm knieend und sein Gesicht in dessen Schoss verbergend und weinend lag, sprach der ehrwürdige Greis zu ihm: „Sohn, mein geistiger Sohn! Ist es dein Wille,

Empfohlene Zitierweise:
Arthur Leist: Litterarische Skizzen. Wilhelm Friedrich, Leipzig [1886], Seite 70. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:LeistLitterarischeSkizzen.pdf/74&oldid=- (Version vom 1.8.2018)