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ein Abtrünniger zu werden, die Mutterkirche, deinen Vater, der ich jetzt bin, zu vergessen, die Eltern, das Land und den Glauben zu verleugnen, so sei sicher, dass Gott dir das einfachste Brot entziehen wird. Geschieht die Trennung vielleicht wegen Beleidigungen, so sag’ es mir, ich will Alles vergüten. Ich habe dich mit Tobias’ Vatergüte behandelt, weil du mir ein solcher Sohn warst wie der seine. Aber du willst uns verlassen, deine Jugend reizt dich dazu. Du sagst, du gehest für dein Vaterland, so sei es wie du willst! Wenn die Fremde dir Leiden und Kummer verursachen sollte, so musst du es mit Ergebenheit ertragen, weder Gott noch uns verklagen. Wirst du dein Vaterland, deine Religion nicht vergessen und thust du, was du sagst und kommst wieder, so bist du unser Liebling wie bis jetzt. Vielleicht findest du mich tot, dann segne mein Grab, meine Asche wird dort und ich im Himmel deine Worte hören und dich segnen.“ Abowian hat diese Worte nie vergessen, er hat sich die deutsche europäische Bildung zu eigen gemacht, wie selten ein

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Arthur Leist: Litterarische Skizzen. Wilhelm Friedrich, Leipzig [1886], Seite 71. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:LeistLitterarischeSkizzen.pdf/75&oldid=- (Version vom 1.8.2018)