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Asiate, allein er ist seinem angeerbten Glauben anhänglich und ein treuer Sohn seiner Kirche geblieben.[1] Die hier angeführten Abschiedsworte des Patriarchen zeigen deutlich, wie verschlossen die damalige armenische Welt noch war, welches Misstrauen die Geistlichkeit gegen die europäische Kultur hegte und in jeder Aufklärung durch abendländisches Wissen Gefahr für die Religion erblickte.

Die Zeit, welche Abowian in Dorpat verbrachte, war für ihn sehr nutzbringend, er erwarb sich dort gründliche Kenntnisse und erlernte die deutsche Sprache, die er, wie Haxthausen erzählt, so gut sprach und schrieb, dass niemand in ihm einen Fremden erkennen konnte. Sein bester Freund, Ratgeber und Beschützer war natürlich in Dorpat der Professor Parrot, der keine Mühe scheute, seine Bildung zu fördern, sowie die edelsten Eigenschaften seines Gemütes zu entwickeln. Dabei liebte er ihn wie ein Vater und that alles

  1. „Transkaukasia“ von Haxthausen. Erster Band.
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Arthur Leist: Litterarische Skizzen. Wilhelm Friedrich, Leipzig [1886], Seite 72. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:LeistLitterarischeSkizzen.pdf/76&oldid=- (Version vom 1.8.2018)