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wirft aus seiner Schute Feuer in die Orlogsschiffe der Dänen, also daß er die besten und vornehmsten in Brand setzt. Dann ist er an’s Land gegangen und hat mit Lust zugesehn; den Dieben aber hat er Zehrgeld gegeben, und sie laufen lassen, wohin sie gewollt.

Als nun der Hauptmann wieder gen Lübeck gekommen, und Einem Rath vermeldet, was er verrichtet, bittet er abermals zwei Orlogsschiffe los, geht damit in die Westsee und sucht die, welche vor dem Feuer entkommen sind. Da hat er Kundschaft, daß ihrer etliche durch Sturmwinde nach Frankreich verschlagen worden; denen folgt er, und findet ihrer drei in einem guten Hafen. Dort fällt er sie an, und will mit ihnen fort; aber zu seinem Unglück kommen viele andere Schiffe desselben Reichs, welche auch in den Hafen gewollt; die nehmen den Hauptmann und führen ihn an einen bösen Ort in Frankreich, wo er fast lange gefangen gehalten worden.

Als nun Hans Holm ein Jahr nach dem andern also außen geblieben, und man nicht wissen können, wo er wäre, hat man in Lübeck an seiner Statt einen andern wohlerfahrnen Kriegsmann, Hans Stammel genannt, zum Hauptmann wieder angenommen.

Hans Holm aber hat in seiner Gefängniß einen neuen Anschlag erdacht, dergestalt daß, als er auf eine Zeit des Gefangenmeisters Tochter ersieht, welche da schön war, er einen Brief an sie verfertigt, sich darin ihr kund

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Ernst Deecke: Lübische Geschichten und Sagen. Carl Boldemann, Lübeck 1852, Seite 279. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Luebische_Geschichten_und_Sagen.djvu/285&oldid=- (Version vom 1.8.2018)