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Der Stier (Taurus kälbernes).

Diesem, einem der nützlichsten Thiere, stehen, wenn es als Kalb geboren, drei sichere Laufbahnen vor Augen. Entweder: 1. als Kuh bei der Kaffee-Verschlechterung mitzuwirken, 2. als Stier im patriarchalischen Kreise auf die Weide geprügelt zu werden, oder endlich 3. als Ochse dem Mästen und unentrinnbaren Beefsteak-Tode entgegenzugehen. Die Nützlichkeit und Mannigfaltigkeit der Verwendung dieses Thieres ist entsetzlich. Von ihm werden die bekannten Kuhhörner gewonnen, worauf der Kuhreiger gerne vor Sonnenauf- und Untergang den Schweizer bläst. Die Schotten besitzen Kühe ohne Hörner, deßhalb bläst der Schottische Schweizer den Kuhreigen auf einem Sack, welcher dudelt, wenn man ihn quetscht. Eine bekannte Abart des Stieres ist der Kalbsschlegel. Die kleinste Kleinigkeit dieser Thiere ist verwendbar; der Schah von Persien z. B. läßt sich die Fliegen von einer Sklavin mit einem Kuhschwanz verjagen und die Unschlittkerzen sind ein Erzeugniß der Ochsen. Die Millykerzen werden aber nicht von

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Franz Bonn: Lustige Naturgeschichte oder Zoologia comica. Braun & Schneider, München [1877], Seite 54. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Lustige_Naturgeschichte_oder_Zoologia_comica.djvu/66&oldid=- (Version vom 1.8.2018)