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nach Rom. Während eines fast 19jährigen Aufenthaltes daselbst entstanden eine Reihe Studien aus Pompeji u. Sicilien u. einige Oelgemälde. 1848 schuf er eines seiner grössten Aquarelle, den „Triumph des Dogen Contarini“, einige Jahre später die „Einschiffung der Catharina Cornaro nach Cypern“. 1851 gründete er ein Meisteratelier für Aquarellmalerei in Venedig, das er fünf Jahre leitete u. in welchem Ludwig Passini sein hervorragendster Schüler wurde. Seine Lehrtätigkeit durch verschiedene Reisen unterbrechend, pflegte Karl Werner nach 1856 einige Sommermonate der folgenden Jahre in England zu verbringen, die übrige Zeit aber Leipzig als sein eigentliches Heim zu betrachten. Im Winter 1856 auf 1857 besuchte Werner Spanien, im Herbst 1862 Palästina u. dessen heilige Stätten, am Ende des Jahres Kairo, wohin er 1½ Jahre später nochmals zu längerem Aufenthalt zurückkehrte u. von wo er über Jerusalem, Damascus u. Triest die Heimreise antrat. Im Frühjahr 1875 war Griechenland das Ziel der Werner’schen Reisen. Den Winter 1877–1878 verbrachte er mit seiner Familie in Sicilien. Michaelis 1882 trat Werner zum zweitenmal in den Verband der Leipziger Akademie, indem er das Lehrfach für Aquarellmalerei übernahm. Werner war Mitglied der Akad. zu Venedig, der röm. Akad. S. Luca (1893) und der engl. Gesellschaft der Aquarellisten; Weimar, gold. Med. f. Kunst u. Wissenschaft.

I. Oelgemälde.

1. Innere Ansicht der Pfarrkirche zu Partenkirchen. Bez: C. Werner 1833. Pappelholz. h. 0,36, br. 0,42. E: Nat.-Gal. Berlin, Wagenersche Samml. – Berl. ak. KA. 34. Gest. von Busse für d. Bilderchron. des Sächs. KV. 1832.
2. 3. Ruine einer alten Wallfahrtskirche bei Hohenaschau; Brunnen beim Kloster Wolters in Tirol. – Berl. ak. KA. 32; Dresd. ak. KA. 32.
4. 5. Alter Turm u. Strasse zu Pilsen in Böhmen; Eingangstor zur Alhambra bei Granada. – Dresd. ak. KA. 32.
6. Malerstube. – Berl. ak. KA. 32.
7. Marcusplatz in Venedig. E: Rentmeister Franke in Glauchau. Gest. von Prof. Hammer für die Chronik des Sächs. KV. 1833.
8. Strasse in Venedig. E: Bachmann in Hannover. Gest. von Beichling für die Chronik des Sächs. KV. 1834.
9. Scene aus dem röm. Carneval. E: Min.-Secr. Just in Dresden. Gest. von Prof. Hammer für den Sächs. KV. 1834.
10. Kirche S. Maria sopra Minerva in Rom. E: Leibchirurg Dr. Koberwein in Dresden. Gest. von Prof. Hammer für den Sächs. KV. 1834.
11. Der Kreuzgang aus dem Kloster della Verità. – Berl. ak. KA. 34.
12. Kirche S. Maria della Catena bei Palermo mit dem Monte Pellegrino im Hintergrunde. E: Banquier Crippa in Leipzig. – Dresd. ak. KA. 36.
13. Inneres einer Kirche in den pontin. Sümpfen. Bez: Carl Werner. h. 0,61, br. 0,50. E: Galerie Schack, München. Ein Bild „Verlassene Kirche in den pontin. Sümpfen“, E: General v. Heideck, befand sich auf der deutschen allg. u. histor. KA. München 1858.
14. Die Prager Brücke. – Bresl. KA. 38.
15. Inneres der Cathedrale von Cefalu auf Sicilien. Bez: C. Werner fec. Roma 1838. h. 1,81, br. 0,71. E: Nat.-Galerie Berlin, Wagener’sche Samml.
16. Byzantinischer Klosterhof in Sicilien. Der Prior liest einen von einem Landsknecht überbrachten Brief, dessen Inhalt ein junger Geistlicher zu erspähen sucht. Im röm. Atelier des Künstlers, Eude 1843. Ein Bild „Klosterhof“ besitzt das k. Landhaus Rosenstein bei Stuttgart.
17. Maurischer Saal, in welchem zwei Ritter Schach spielen. Im dahinterliegenden Saale zechende Genossen. – Mail. KA., Sept. 45.
18. Halle im maurischen Palaste Zisa bei Palermo. Bez: C. Werner f. 1852. h. 0,74, br. 1,05. E Nat.-Galerie Berlin, Wagener’sche Samml.
19. Einschiffung der Catharina Cornaro als Königin von Cypern.
20. Der Weihbrunnkessel im Dom zu Verona.
21. Rumpelkammer im Rathause zu Bremen.
19–21 Münch. deutsche allg. u. histor. KA 58.
22. Venedig wie es war. h. 28″, br. 21″. E: Baron Lotzbeck auf Schloss Weyhern in Bayern. Lith. von Karst.
23. Marktplatz in Piperno im ehem. Kirchenstaat.
24. Aussicht von Spalato mit dem Palast des Diocletian.
25. Der Löwenhof in der Alhambra.
26. Piazza dell’ Erbe in Verona. E: Palais Liegnitz, Berlin.

II. Aquarelle.

1. Der Marktplatz Pellegrino in Viterbo. 1834 gem. Gouache. h. 12″, br. 16″. E: v. Speck-Sternburg, Lützschena bei Leipzig. - Dresd. ak. KA. 35.
2. Inneres der Kirche zu Cefalu. Gouache. h. 21″, br. 17″. E: Gräfin Reichenbach. Gest. von Hammer f. die Chron. des Sächs. KV. 1836.
3. 4. Venedig zur Zeit seines Glanzes; Venedig in seinem jetzigen Verfall. Im Herbst 1840 in Rom ausgestellt. Letzteres, „Venedig wie es ist“, befand sich als Eigentum Baron Lotzbeck’s auf der Münch. allg. u. histor. KA. 58.
5. Architektur in Rom. 1840. – Dresd. Aquarell-A. 77.
6. Der Marcuslöwe von Torcello. Bez: C. Werner f. 1841. Abb. „Gartenlaube“ 1888.
7. Der Dogenpalast in Venedig mit Platz und Aussicht auf das Meer. Triumphzug des Dogen Andrea Contarini nach der Schlacht bei Chioggia in Begleitung von Carlo Zeno u. Nicolo Pisano. In grossen Dimensionen, h. 5′ 1842 in Rom vollendet. Ausgestellt im Locale des Berliner Kunstvereins, Januar 1852. Ein Bild „Dogenpalast“ besitzt das k. Landhaus Rosenstein bei Stuttgart.
8. Der Saal der Botschafter im Dogenpalast mit der Gerichtsscene aus dem „Kaufmann von Venedig“. – Römische Ausstellung, Anfang 1843. Das Bild, so gross wie die „Heimkehr der Sieger von Chioggia“, war damals noch unvollendet.
9. Innere Ansicht des Domes zu Siena mit Kanzel des Nicolò Pisano.
10. Mittelalterl. Tür der Hauptkirche zu San Quirico an der Strasse von Siena nach Rom.
9 u. 10 Römische KA., Anfang 1843.
Empfohlene Zitierweise:
Friedrich von Boetticher: Malerwerke des neunzehnten Jahrhunderts – Zweiter Band. Fr. v. Boetticher’s Verlag, Dresden 1898/1901, Seite 1001. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Malerwerke_des_neunzehnten_Jahrhunderts_Zweiter_Band.pdf/1006&oldid=- (Version vom 10.3.2024)