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fast ausschliesslich beschäftigten, im Naturforscher Alfr. Edm. Brehm den willkommensten Förderer seiner Bestrebungen, die ihn zum bedeutendsten Illustrator naturwissenschaftlicher Werke machten. Von seinen vielen Illustrationen seien hier genannt die zu Brehm’s Tierleben, Brehm’s vom Nordpol zum Aequator, Ratzel’s Völkerkunde, Nehrling’s Die nordamerikanische Vogelwelt, Die Ornithographia Rossica, Przewalski’s Reise nach Centralasien, Reichenow’s Vogelbilder aus Nah und Fern. Auch wurde ihm der Atlas zum Werk des Kronprinzen Rudolf „Unser Auer-, Rackel- u. Birkwild u. seine Abarten“, herausgegeben von A. B. Meyer (Wien 1887) übertragen.

Muxel, Johann Nepomuk, Zeichner u. Radirer, geb. zu München 1790, gest. zu Landshut 1870, war Schüler seines Vaters, des Bildhauers Joseph Anton M., des Directors Mannlich, endlich einer der ersten Schüler der neugegründeten Kunstakademie zu München unter Langer. 1815 wurde er Zeichnenlehrer der Leuchtenberg’schen Prinzen u. Prinzessinnen u. etwa zehn Jahre später Inspector der Leuchtenberg-Galerie, deren Werke er 1835–40 in Umrissen auf Kupfer stach u. mit Text herausgab.

1. Die herzogl. Leuchtenberg’sche Gemälde-Sammlung in Umrissen. Folio. Mit deutschem u. französischem Texte in 27 Lieferungen zu 10 Bll. In Kupfer geätzt von Muxel. 2. Ausg. mit umgearbeitetem Text von J. D. Passavant. Frankf. a. M. 1851.
2. Brustb. des Bildhauers Konrad Eberhard. Rad. von Muxel 1845. gr. 8.

Muxel, Joseph, Portrait- u. Historienmaler, geb. zu München am 23. Sept. 1786, gest. daselbst, war ein älterer Bruder des Radirers Johann Nepomuk u. erhielt den ersten Unterricht von seinem Vater, bildete sich aber zum Portraitmaler durch das Studium nach der Natur u. bedeutenden Vorbildern. 1820 wurde er bayr. Hofmaler, folgte 1822 einem Rufe nach Karlsruhe, um dort einige Portraits zu malen, kehrte aber schon 1822 nach München zurück, wo er 1835 noch tätig war.

1. Die Anbetung der Hirten. Bez: Muxel 1819. h. 25⅔″, br. 24⅔″. E: Galerie Augsburg.
2. Maximilian Joseph I., König v. Bayern († 1825). Lebensgr. Brustbild in Civil, nach dem Leben gemalt von Joseph M., auf Stein gez. von Nep. Muxel gr. fol.
3. Die Prinzessinnen Amalie u. Elise von Bayern. Halbe Figuren in einer Landschaft. Lithogr. von J. Oeri. Achteck. qu. fol. Tondruck. – Karlsruher KA., Mai 23.
4. Karl, Herzog v. Zweibrücken. h. 2,40, br. 1,69. E: Galerie Schleissheim.
5. Selbstportrait. – Münch. KA., Oct 1829.

Muyden, Jacques-Alfred van, schweizer. Genremaler, geb. zu Lausanne 1818, erlangte seine Ausbildung als Historienmaler in München unter Kaulbach u. in Paris. Ein längerer Aufenthalt in Italien mit den malerischen Reizen seines Volkslebens gewann ihn für das italienische Genre, zu dessen treuesten und liebenswürdigsten Darstellern er gehört. Van Muyden ist auch vorzüglicher Illustrator, namentlich Zeichner für das Genfer Witzblatt „Le Papilion“. Lebt in Genf.

1. Unter einem Laubdach nächst einer Kapelle eine schlafende Bacchantin, die ein Jüngling durch das Gebüsch belauscht. Bez. 1841. h. 1,00, br. 1,10. Aus der Gal. Reimann auf Lepke’s Berl. K.-Auct., 26. Nov. 89. Ein Bild „Bacchantin“ befindet sich im Museum zu Lausanne.
2. Italienischer Hirtenknabe. E: Graf Ugarte. – Oesterr. KV., Nov. 50.
3. Joseph’s Wiedersehen mit seinen Brüdern. E: Museum Lausanne, angek. 1846.
4. Klosterrefectorium der Kapuziner in Albano. E: Mad. L’Hardy-Dufour. Genf. Radirt von Joh. Eissenhardt qu. fol. – Par. WA. 56; Zürich, schweizer. KA. 83. Ein Bild „Refectorium“, im Besitz von Frau M. Gontard in Frankfurt a. M., befand sich auf der dortigen A. a. Privatbesitz 1891.
5. Römische Marktscene. Auf Carton. h. 0,40, br. 0,32.
6. Eine italienische Mutter mit ihrem schlafenden Säugling. Auf Carton. h. 0,34, br. 0,24.
5 u. 6 Oeffentl. Kunstsamml. Basel, angekauft aus dem Birmann’schen Fonds.
7. Pifferari. h. 0,76, br. 0,66. E: Museum Rath, Genf, Geschenk eines Vereins von Kunstfreunden.
8. Eine Mutter mit ihrem Kinde. – Par. WA. 55.
9. Kinderschule in Albano.
8 u. 9 E. der Mad. Pictet-de la Rive in Genf. – Schweizer Landes-A., Zürich 83.
10. Eine Mutter mit ihrem Kinde aus dem Fenster blickend. 1861 gemalt h. 0,34, br. 0,27. – Lepke’s Berl. K.-Auct., 23. Nov. 80.
11. Heimkehrende Schnitter, Campagne von Rom. E: Boissier-Naville, Genf.
12. Korndreschen in der Campagne. E: Mad. Sarasin-Rigaud, Genf.
13. Nach dem Abendessen. E: Mad. Martin-Franel, Genf.
11–13 Schweizer Landes-A., Zürich 83.
14. Reise zum Markt Campagnole mit Weib u. Kind auf einem Esel dahintrabend, vorn Eselfüllen u. Hündchen begleitet. Gest von Masson. fol.
15. Beim Bade. E: W. Metzler. – Frankf. A. a. Privatbesitz 1891.
16. Cache-cache. Zwei kleine Kinder am Lehnstuhl der Mutter Versteck spielend. E: Museum Lausanne, angekauft 1861. Gest. von Maasard. gr. fol.

Muzzioli, Giovanni, italienischer Genre- u. Historienmaler, geb. zu Modena 1854, gest. daselbst am 6. August 1894, war Schüler der Kunstakademie seiner Vaterstadt, dann der Accademia di San Luca in Rom, wo er durch seine Fortschritte überraschte. Sein in Rom vollendetes Erstlingswerk „Abraham u. Sara am Hofe der Pharaonen“ stellte er 1875 zuerst in Modena aus; in Florenz 1878 „Nero u. Poppäa“; in Turin 1880 seine viel bewunderte „Magdalena“, welcher in Mailand 1881 eine Scene „im Bacchustempel“ folgte, die ihm den Cantù-Preis eintrug. In den nächsten Jahren

Empfohlene Zitierweise:
Friedrich von Boetticher: Malerwerke des neunzehnten Jahrhunderts – Zweiter Band. Fr. v. Boetticher’s Verlag, Dresden 1898/1901, Seite 120. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Malerwerke_des_neunzehnten_Jahrhunderts_Zweiter_Band.pdf/125&oldid=- (Version vom 29.5.2023)