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7. Strafpredigt in der Sonntagsschule. Ein Brief an eine Schülerin vom Vorstande entdeckt. – Münch. KV. 77 u. Münch. int. KA. 83.
8. Sonntag-Nachmittag in Schwaben. – Münch. KV. 79; Ddf. 4. allg. d. KA. 80.
9. Beim Wunderdoctor. – Hannov. KA. 80.
10. Der überwiesene Attentäter. Schusterwerkstatt, die Nachbarin erscheint mit einer zerbrochenen Fensterscheibe u. dem Pantoffel des Lehrjungen, der das Attentat begangen hat. – Dresd. ak. KA 80; Berl. ak. KA. 80; Hannov. KA. 82.
11. Mildtätige Kinder. – Berl. ak. KA. 81.
12. Ein Familienrat, nach Entdeckung eines Liebesbriefes an die Tochter. Bez: Fried. Ortlieb München. – Berl. ak. KA. 83; Dresd. ak. KA. 83. Ein Bild „Entdecktes Liebesgeheimniss“: Württemb. Landes-A., Stuttgart 81.
13. Heimkehr vom Felde. – Württemb. Landes-A. 81.
14. Singende Kinder. – Dresd. ak. KA. 89.
15. Einladung zum Kauf. Händlerin mit Tüchern bei einem jungen Paar. – Bremer allg. KA. 90; Berl. int. KA. 91.
16. Neckerei. Jägerbursche in der Gebirgsschenke mit der Kellnerin scherzend. Bez: F. Ortlieb München. Holz. h. 0,29, br. 0,24. – Aus der Samml. Levison in Mannheim auf Bangel’s Frankf. K.-Auct., 24. Nov. 90 u. auf Lepke’s Berl. K.-Auct., 16. Mai 93.
17. Mildtätigkeit. – Münch. JA. 90.
18. Netzflickender Fischer. – Münch. JA. 91.
19. Neuste Nummer der „Fliegenden Blätter“. Ein Mädchen liest sie in der Schlosserwerkstatt dem Gesellen und dem Lehrbuben vor. Abb. „Universum“ IX. Jahrg. (1893).
20. Der Kuppler. Er zählt der Bäuerin u. ihrer Tochter alle Vorzüge einer Heirat an den Fingern her. Abb. „Universum“ XII.
21. Die Kunst auf dem Lande. – Gr. Berl. KA. 93. Ein Bild „Gaukler in der Wirtsstube“. Abb. „Meisterw. XII, Heft 9.
22. Posthornklänge. – Gr. Berl. KA. 94.
23. In der Leihbibliothek. Abb. „Daheim“ 95.
24. Gestörte Sonntagsandacht. Bäuerin und Tochter beim Lesen eines Buches durch einen an das Fenster pochenden Burschen gestört. Abb. „Illustr. Welt“ 95.
25. Der erste Strumpf. Ein kl. Mädchen zeigt der ältern Schwester triumphirend ihr erstes vollendetes Strümpfchen. Abb. „Illustr. Welt“ 96.

Oeser, August, Landschaftsmaler, in Dresden.

1. Sepia-Carton: Kampf der Bauern aus dem bayr. Hochlande mit den Oesterreichern auf dem Kirchhofe zu Sendlingen bei München 1705. (Episode aus dem span. Erbfolgekriege). – Dresd. ak. KA. 68.
2. Motiv aus dem Vintschgau, Tirol. – Dresd. ak. KA. 75.
3. Waldlandschaft (Eichen), im Vordergr. Wasser mit zwei Störchen. Bez: A. Oeser. – Sächs. KV. 80. Ein Bild „Am stillen See, Waldlandschaft (Eichen)“: Sächs. KV. 81.
4. Tagesanbruch. – Dresd. ak. KA. 81.
5. Steinpartie, Motiv aus Südbayern. – Sächs. KV. 82.
6. In den Basteifelsen mit Aussicht auf den Lilienstein. – Sächs. KV. 82.
7. Waldpartie im Spätsommer. – Dresd. ak. KA. 82.
8. Am hohen Stein bei Dresden. – Sächs. KV. 83.
9. Partie aus der Lössnitz, Blick auf die Elbe u. Dresden. – Sächs. KV. 83.
10. Aufgang zur Bastei – Sächs. KV., Sommer 85.

Oesterley, Carl Wilhelm Friedrich, Historienmaler, Radirer u. Kunsthistoriker, geb. zu Göttingen am 22. Juni 1805, gest. am 28. März 1891, studirte seit 1822 auf der Universität seiner Vaterstadt Philosophie und Kunstgeschichte, promovirte 1824 zum Dr. phil. u. ging nun erst auf die Kunstakademie zu Cassel u. nach Dresden. In Dresden trat er in die Malerschule Matthäi’s, die der Meister in seinem eigenen Hause eingerichtet hatte; hier wohnte er auch gleichzeitig mit seinem Mitschüler, dem Historienmaler Karl Baehr aus Biga, dem er sich freundschaftlich anschloss. Mit einer Unterstützung des Grafen Münster in Hannover reiste O. 1827 nach Italien, wo er die Werke der älteren Italiener studirte u. in Rom mit dem hannov. Gesandten u. Kunstfreunde August Kestner u. den Malern Reinhart u. Führich bekannt wurde. Nach seiner Rückkehr liess er sich 1829 als Privatdocent in Göttingen nieder. Er las zunächst über die Geschichte der christlichen Kunst, auch wurde ihm die Aufsicht über die dortigen Kunstsammlungen übertragen. 1831 erhielt er die Beförderung zum ausserordentlichen, 1844 zum ordentlichen Professor. Obgleich seine Ernennung zum Hofmaler seine Uebersiedelung nach Hannover veranlasste, behielt er doch die Göttinger Professur (er las jährlich nur im Juni u. Juli) bis zu seiner Pensionirung 1861 bei. Seine Lehrtätigkeit hatte sein künstlerisches Schaffen keineswegs beeinträchtigt, wie er denn 1835 bei Schadow in Düsseldorf seine Oelfarbentechnik fortzubilden, 1838 in München die Frescotechnik zu erlernen suchte. Weitere Studienreisen führten ihn 1842 nach Paris u. 1844 nochmals nach Düsseldorf. Zu seinen literarischen Arbeiten gehören seine für die „Göttinger gelehrten Anzeigen“ 1831 geschriebenen Kunstkritiken, unter denen die über Riepenhausen’s Werk „Die Lesche zu Delphi“. Bis in sein 80. Lebensjahr fand der Künstler in rastlosem Schaffen seine Freude.

I. Oelgemälde.

1. Götz v. Berlichingen, dem seine Gattin im Kerker zu Heilbronn die Wunden verbindet. (Goethe’s „Götz“, V. Act.). Halblebensgrosse Figuren, 1826 bei Matthäi in Dresden gemalt.
2. Abschied des jungen Tobias. 1829 in Rom gemalt.
3. Wittekind, verwundet, wird vom heil. Ludgerus zum Christentum bekehrt. Für die 1. hannov. KA. 1833 gemalt Angek. vom Herzoge v. Cambridge, dem Gründer des KV.
Empfohlene Zitierweise:
Friedrich von Boetticher: Malerwerke des neunzehnten Jahrhunderts – Zweiter Band. Fr. v. Boetticher’s Verlag, Dresden 1898/1901, Seite 190. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Malerwerke_des_neunzehnten_Jahrhunderts_Zweiter_Band.pdf/195&oldid=- (Version vom 15.7.2023)